Kommentar zu SchulschließungenSo darf Krisenkommunikation nicht laufen

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Schule Symbolbild

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Köln – Am Freitagmorgen trifft die Bezirksregierung eine Entscheidung. Wegen des nahenden Unwetters sollen Schulen im Regierungsbezirk Köln um 11.30 Uhr schließen. Der Beschluss ist aus Vorsicht verständlich, wenn auch spät getroffen. Allein die Kommunikation der Entscheidung ist unterirdisch.

Die Nachricht verbreitet sich ab etwa 9.30 Uhr in der Stadt über Elternchats, E-Mails von Schulsekretariaten, Anrufen von Lehrerinnen und Lehrern bei einzelnen Eltern. Dort ist beispielsweise von einem „vorzeitigen Schulende in Teilen des Regierungsbezirks“ die Rede – eine nicht ganz richtige Information.

Kölner Eltern werden von Schulschließungen überrascht

Im besten Falle 120 Minuten bleiben Eltern, um das Abholen ihrer Kinder zu organisieren. Eine Möglichkeit, die Entscheidung aus erster Hand bestätigt zu erhalten, gibt es für sie zunächst nicht.

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Um 10.36 Uhr erfolgt ein Facebook-Post, um 10.43 Uhr gibt es den ersten Tweet der Bezirksregierung. Es gibt keine Pressemitteilung, keine Info auf der Homepage der Bezirksregierung oder der Stadt Köln. Nur auf Nachfrage der Medien erfolgt eine Bestätigung.

Wenn Kommunikation im Krisenfall nur mit solcher Verzögerung greift, stimmt etwas nicht. Die Bezirksregierung muss definitiv an den Meldewegen arbeiten.

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