Kartoffelbrei auf KunstwerkenWie sicher sind Kölns Kulturgüter vor Aktionen der „Letzten Generation“?

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Zwei Aktivisten der Letzten Generation werfen Kartoffelbrei auf ein Monet-Gemälde im Potsdamer Museum Barberini

Im Oktober vergangenen Jahres warfen Aktivisten der Letzten Generation Kartoffelbrei auf ein Monet-Gemälde im Potsdamer Museum Barberini. Wie sicher sind die Kunstwerke in Köln?

Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ nehmen immer wieder Kunstwerke ins Visier ihrer Aktionen. Sind Kölns Kulturgüter davor geschützt?

In Potsdam warfen sie Kartoffelbrei auf ein Monet-Gemälde, in der Berliner Gemäldegalerie klebten sie sich an einem Cranach-Bild fest, im Städel Museum in Frankfurt klebten sich zwei Aktivisten mit jeweils einer Hand an den Rahmen des Gemäldes „Gewitterlandschaft mit Pyramus und Thisbe“. Kunstwerke sind immer wieder Ziel der Proteste der „Letzten Generation“. Wie sicher sind die Kunstwerke in Köln vor derartigen Aktionen?

Die FDP wollte das von der Kölner Stadtverwaltung wissen und stellte dazu eine Anfrage im Kulturausschuss. Neben der Einschätzung der Gefahrenlage fragte die FDP, ob bereits Maßnahmen zum Schutz der Kunstwerke getroffen worden sind. In Berlin sind beispielsweise bis auf Weiteres keine Jacken und Taschen mehr in den Ausstellungsräumen erlaubt, alles muss an der Garderobe abgegeben oder in Schließfächern verstaut werden. 

Klimakleber: Sind Sicherheitsmaßnahmen in Kölner Museen geplant?

Das Kulturdezernat unter Leitung von Stefan Charles hat auf die Anfrage der FDP geantwortet. Man habe eine „umfangreiche Recherche zu derartigen Aktionen in anderen, auch internationalen Museen“ durchgeführt. Dabei sei festgestellt worden, „dass selbst weitaus größere Museen mit mehr Bewachungsaufwand ihre Kunstwerke nicht vor Angriffen schützen konnten“, heißt es. 

Um die Kunstwerke, aber vor allem auch die Museumsmitarbeitenden und Besucherinnen und Besucher zu schützen, brauche es ein individualisiertes Schutzkonzept für jedes Museum. Denn die örtlichen Gegebenheiten seien überall anders. Wie genau die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen aussehen, wolle man in der Öffentlichkeit nicht preisgeben, „um keine Ausweichstrategien aufzuzeigen“.

Daher sagt man lediglich: „Das Sicherheitspersonal wurde von den Einrichtungen auf die besondere, neuartige Gefährdungslage hingewiesen, und Handlungsoptionen wurden formuliert.“ Wie genau die Schutzmaßnahmen aussehen und vor allem wie gut sie greifen könnten, würde sich demnach erst bei einer tatsächlich durchgeführten Aktion der Letzten Generation zeigen. 

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