Veralteter Antrag?Verwirrungen um Fällung von Bäumen auf Kölner Schulcampus

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Die Fällarbeiten auf dem Schulcampus haben begonnen. 

Nippes – Seit einigen Tagen dröhnt das Geräusch der Motorsägen vom Berufskollegs-Campus am Niehler Kirchweg durch die Nachbarschaft: Mit den vorbereitenden Baumfällungen haben die Arbeiten für die Generalsanierung und Erweiterung des mehr als 3000 Schülerinnen und Schüler zählenden Barbara-von-Sell-Berufskollegs am Toni-Steingass-Park begonnen.

23 Bäume werden gefällt

Laut aktuellem Fällplan werden 23 Bäume auf dem Gelände niedergelegt; 29 ursprünglich zur Fällung vorgesehene Bäume durch Umplanung oder den Versuch einer Umpflanzung gerettet.

Auch auf dem angrenzenden Areal der Edith-Stein-Realschule, die ebenfalls generalsaniert und erweitert wird, stehen Fällungen an; der Fällantrag steht hier noch aus. Hier sollen 46 Bäume weichen, statt der ursprünglich geplanten 50. Auf die Planänderungen hatten die Nachbarschafts-Bürgerinitiative „Natur für Nippes“, die sich gegen die Fällungen engagiert hatte, sowie die Bezirksvertretung Nippes hingewirkt.

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Für die gefällten Bäume sollen Ersatzpflanzungen gemacht werden, außerdem ist eine Fassaden- und Dachbegrünung der Schulen angedacht, ebenso eine Fotovoltaik-Anlage zur Produktion von Solarstrom. Kurz nach Beginn der Arbeiten am Mittwoch voriger Woche hatte es Verwirrung gegeben: Mitglieder von „Natur für Nippes“ hatten die Baustelle besucht. Dort hatte der Generalunternehmer der Baumaßnahme jedoch noch einen älteren Fällantrag vorliegen. Dabei war auf der Sitzung der Bezirksvertretung Nippes am 2. Dezember 2021 beschlossen worden, dass der Fällantrag nochmals überarbeitet und die Bezirksvertretung diesem nochmals zustimmen sollte.

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Der Campus des Barbara-von-Sell-Berufskollegs grenzt direkt an den Toni-Steingass-Park. 

Zudem stehe immer noch nicht fest, wo die Nachpflanzungen entstehen sollten, so Initiativen-Sprecherin Kathrin Rothenberg-Elder. Sie forderte, einen regelrecht bestätigten Fällantrag nachzuweisen, oder die Fällungen sofort zu stoppen. Die Stadt tritt jedoch den Befürchtungen entgegen, dass mehr Bäume gefällt würden als vereinbart.

„Gearbeitet wird nach den neuesten und überarbeiteten Plänen, wie sie auch mit der Initiative vor Ort abgestimmt wurden und sie gemäß §6 Baumschutzsatzung der Stadt Köln genehmigt wurden“, betont Stadt-Sprecher Benedikt Mensing. „Eine externe und unabhängige ökologische Baubegleitung war auch wieder am Tag der ersten Fällung vor Ort, um sich von der Richtigkeit zu überzeugen.“ Als Kompensation für die 23 zu fällenden Bäume auf dem Grundstück des Berufskollegs würden nach Ende der Bauarbeiten 37 Bäume aus städtischen Mitteln nachgepflanzt.

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