„Die Echtheit der Mondlandung zweifeln viele an“Kölner Youtuber veröffentlicht Buch über Verschwörungsmythen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann hält ein Buch im Arm.

Tim Ruster hat ein neues Buch veröffentlicht.

In „Flachgedacht: Verschwörungstheorien und wie man sie zum Mond schießt“ greift Tim Ruster Verschwörungsmythen auf – und widerlegt sie.

Der Nippeser Planetariums-Mitarbeiter und Youtuber Tim Ruster hat ein neues Buch geschrieben: In „Flachgedacht: Verschwörungstheorien und wie man sie zum Mond schießt“ nimmt er es auf wissenschaftliche, jedoch zugleich unterhaltsame Weise bekannte mit Verschwörungsmythen auf – etwa, dass die Mondlandung nie stattgefunden habe, die angeblichen „Chemtrails“ in den Kondensstreifen von Flugzeugen oder sogar, dass die Erde eine Scheibe sei. Wir sprachen mit ihm über sein Werk.

Herr Ruster, was hat Sie zum neuen Buch inspiriert?

Tim Ruster: Ich hatte selbst in unseren Führungen und Vorträgen im Planetarium schon öfters Anhänger von Verschwörungsmythen im Publikum. Weniger Anhänger der Theorie einer flachen Erde, aber sehr häufig Leute, die glauben, dass die Mondlandung eine Fälschung gewesen sei. Regelmäßig kommentieren Verschwörungsgläubige unter meinen Videos bei Youtube. Einige Original-Kommentare habe ich ins Buch einfließen lassen.

Wie kann man eigentlich eine Verschwörungstheorie widerlegen?

Ich versuche bewusst, die verschiedenen Theorien auf wissenschaftliche Weise Schritt für Schritt zu widerlegen – und nicht von vornherein zu sagen, dass sie Unsinn sind. Bei den Chemtrails – den angeblich mittels Flugzeugen versprühten chemischen Substanzen – kam ich etwa zu dem Schluss, dass der komplette Flugzeugbestand der Welt nicht ausreichen würde, um den von Anhängern der Chemtrail-Theorie behaupteten Effekt auf die Bevölkerung hervorzurufen. Bei Verschwörungsmythen über Außerirdische und Ufos muss man genau differenzieren: Dass es irgendwo im Weltall außerirdisches Leben gibt, ist sehr wahrscheinlich. Aber die gängigen Mythen rund um den angeblichen Raumschiff-Absturz bei Roswell im Jahr 1947 oder die sagenumwobene Area 51, die sind es nicht.

Am 20. Juli 1969 landeten erstmals zwei Menschen auf dem Mond: Neil Armstrong und Buzz Aldrin.

Am 20. Juli 1969 landeten erstmals zwei Menschen auf dem Mond: Neil Armstrong und Buzz Aldrin.

Für wen lohnt sich das Buch?

Was ich an meinem Buch richtig mag, ist die Mischung aus Unterhaltung und Lehrreichtum. Es eignet sich auch für Menschen, die nicht an Verschwörungsmythen glauben. Man lernt eine Menge rund um Geografie und Astronomie. Natürlich werden nicht allzu viele Anhänger der Mythen das Buch lesen, auch wenn es natürlich zu wünschen wäre.

Woher erklären Sie sich den Zulauf zu den verschiedenen Theorien?

Zunächst ist Skepsis erstmal nichts Schlimmes, sondern sogar zu begrüßen. Einige Leute sind aber sozusagen einmal zu oft abgebogen, und glauben aus Prinzip das Gegenteil des öffentlich Verkündeten. Aber dieses Aus-Prinzip-Dagegen-Sein hat schließlich nichts mehr mit Skepsis zu tun, sondern ist ja ebenso eine Glaubenssache. Ich denke, auch die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen, Kontroversen und zahlreichen Legendenbildungen hat ihren Beitrag geleistet. Aber die Echtheit der Mondlandung zweifeln recht viele an.

KStA abonnieren