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Kritik nach OB-Wahl in KölnGrüne Jugend befürchtet „Stillstand und Rückschritte“

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Das Bild zeigt Torsten Burmester ( SPD), den zukünftigen Oberbürgermeister von Köln, bei der SPD-Wahlparty im Saal Anno 1858 in der Malzmühle. Foto:Dirk Borm

Torsten Burmester ( SPD) ist zukünftiger Oberbürgermeister von Köln.Wahlparty der SPD zur Oberbürgermeisterwahl Köln 2025 im Saal Anno 1858 in der Malzmühle.

Torsten Burmester ist neuer Kölner Oberbürgermeister. Die Grüne Jugend äußert scharfe Kritik an der Wahl und dem SPD-Politiker.

Der SPD-Politiker Torsten Burmester hat die Stichwahl um das Amt des Kölner Oberbürgermeisters gewonnen. Der 62-Jährige setzte sich am Sonntag gegen Berivan Aymaz (53) von den Grünen durch.

Während Aymaz ihrem Konkurrenten zum Sieg gratulierte und auf eine gute Zusammenarbeit hofft, kam scharfe Kritik von der Grünen Jugend Köln.

In einer Stellungnahme nach der Wahl heißt es: „Mit Torsten Burmester steht jetzt wieder ein alter, weißer Mann an der Spitze der Kölner Verwaltung. Als Jugendorganisation haben wir Angst vor Stillstand und Rückschritten“.

Die Jugendorganisation der Grünen gratulierte Burmester zwar, drückte aber zugleich aus, „dass wir uns den Ausgang dieser Wahl anders gewünscht hätten“.

Die Nachwuchsorganisation kritisiert den neuen Oberbürgermeister für seine Positionen, noch bevor dieser sein Amt angetreten hat: „Sei es in der Wohnungs-, der Verkehrs- oder der Sozialpolitik: In Köln muss noch einiges bewegt werden. Und dazu braucht es eine progressive, grüne Stimme wie Berivan Aymaz. Burmester, der den Grüngürtel bebauen und den Neumarkt untertunneln will, wird Stillstand, wenn nicht sogar Rückschritt mit sich bringen“.

Michelle Achour, Sprecherin der Grünen Jugend Köln, wird noch deutlicher: „Mit Burmester wird in Köln nicht die Verkehrswende und die soziale Politik passieren, die es braucht. Köln hat eine Chance verpasst!“

Jusos: „Angst vor Stillstand oder Rückschritt vollkommen unberechtigt“

Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD kontern auf diese Aussagen am Mittwoch: „Die Angst vor Stillstand oder Rückschritt ist mit Torsten Burmester vollkommen unberechtigt. Diese Stadt erlebt seit zehn Jahren Stillstand durch eine grüne-schwarze Regierung und wir glauben, dass es mit einem wie Torsten Burmester der Erfahrung in Verwaltung mitbringt, dass wir in der Lage sein werden, die Probleme unserer Stadt zu lösen“, heißt es in einem Statement gegenüber Express.de.

Köln habe „den Stillstand der Reker-Jahre“ abgewählt und sich für einen Neustart entschieden, heißt es weiter. „Wir stehen hinter unserem Oberbürgermeister. Wir haben im Wahlkampf unterstützt und bauen gemeinsam mit ihm auf eine gute Zusammenarbeit für die nächsten fünf Jahre“, blickt der Kölner Juso-Vorstand optimistisch in die Zukunft.

Junge Union Köln irritiert: „Respektlos“

Auch die Junge Union Köln kann die Kritik der Grünen Jugend nicht verstehen. „Die jüngsten Aussagen der Grünen Jugend Köln, in denen Herr Burmester als ‚alter, weißer Mann‘ bezeichnet wird, irritieren uns. Derartige geschlechts- und hautfarbenbezogene Herabwürdigungen sind respektlos und belegt ein Politikverständnis, das mehr Polarisierung als konstruktive Zusammenarbeit befördert und keine Arbeitsgrundlage für eine weitere Zusammenarbeit mit den Kölner Grünen bietet.“ (red)