Pink-Panther-Prozess in KölnAngeklagter soll Schmuck in Millionenwert gestohlen haben

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Köln Landgericht Prozess Totschlag 120120

(Symbolbild)

Köln – Im Prozess gegen einen 46-jährigen Mann, der zur international tätigen Bande „Pink Panther“ gehört und Raubüberfälle auf Juweliergeschäfte in Köln und Mülheim an der Ruhr begangen haben soll, haben am Montag vor dem Kölner Landgericht weitere Zeugen ausgesagt. „Meinen Herzschlag habe ich mehr gehört als alles andere“, sagte eine 60 Jahre alte Kauffrau, die am 9. Juni 2008 hinter dem Verkaufstresen ihres Mülheimer Geschäfts gelegen hatte, während der Angeklagte und zwei Komplizen reiche Beute machten: Schmuck und Luxusuhren im Gesamtwert von 1,14 Millionen Euro.

Die Frau hatte ihr Schaufenster dekoriert, als es klingelte. Der Angeklagte, der vor der Eingangstür stand, habe auf sie einen „soliden Eindruck“ gemacht, sagte sie im Zeugenstand, deshalb habe sie ihm aufgemacht. Doch mit einem Mal standen drei Männer im Laden, einer davon bewaffnet, und die Dinge nahmen ihren Lauf. Die 60-Jährige geht davon aus, dass die Tat minuziös vorbereitet war. Denn zwei Wochen vor dem Überfall habe sich ein Kunde von ihr beraten lassen und sich dabei auffällig umgesehen; offenbar habe er das Geschäft ausgekundschaftet.

Kölner Geschäft erneut überfallen

Nach der Tat sei es ihr „gar nicht gut“ gegangen. Sie habe versucht, das Erlebte zu verdrängen. Es kam mit Macht wieder hoch, als sie zehn Monate später erneut überfallen wurde. Auch der Komplize, der damals die Waffe dabei hatte, wurde am Montag gehört. Der 41-Jährige, der eine Haftstrafe verbüßt, sagte, er habe sich mit den beiden anderen Tätern allein für den Überfall im Mülheim zusammengetan.

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Die zweite Tat geschah am 12. Dezember 2007 in der Breite Straße in Köln. Auch in diesem Fall war es der Angeklagte, der, seriös gekleidet und unmaskiert, an der Eingangstür des Juweliers klingelte. Der Staatsanwaltschaft zufolge raffte er, nachdem ihm geöffnet worden war, Uhren im Wert von fast 300  000 Euro zusammen, während ein Komplize, der mit einer Pumpgun bewaffnet war, den Eingang sicherte. Zum Beginn des Prozesses hat der 46-Jährige, der aus Montenegro stammt, ein Geständnis abgelegt.

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