Mehr Komfort für Radler und FußgängerAlles neu auf der Kölner Straße in Porz

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Autoverkehr auf der Kölner Straße in Ensen – in diesem Bereich werden die vorhandenen Radwege zu breiteren Gehwegen. 

Der Verkehr auf Kölner Straße soll komplett neu geregelt werden. Laut einer Verwaltungsvorlage soll der Verkehrsraum auf einer Gesamtlänge von rund 2,3 Kilometern zugunsten von Fußgängerinnen und Fußgängern und des Radverkehrs umverteilt werden. Das heißt, von der vierspurigen Straße sollen Fahrspuren für Autos wegfallen. Sie sollen in Radfahrspuren umgewandelt werden. Die Verkehrsbelastung von 16000 bis 23000 Fahrzeugen pro Tag gäbe das her, so die Verwaltung. Die betrachtet zwei Planbereiche. Der erste reicht von der Kreuzung Kölner Straße/ Berliner Straße/Helenenstraße bis zur Kölner Straße/ Gremberghovener Straße/ Hohe Straße.

Zwei Fahrspuren für Autos werden weggenommen

Hier sollen jeweils zwei Fahrspuren für Autos weggenommen und in breite Radfahrstreifen umgewandelt werden. Da der Verkehr in Richtung Poll und Innenstadt größer sei, als umgekehrt, gibt es noch eine Alternative. Bei der sollen zwar auch zwei Radfahrstreifen angelegt werden, aber in Fahrtrichtung Poll/Innenstadt gäbe es eine bis zu 5,5 Meter breite Spur für Autos, um den „höheren Verkehrsmengen in Spitzenzeiten“ gerecht zu werden. Bei der Alternative soll zudem an den Kreuzungen der Radverkehr entweder schmalere Streifen haben oder für diesen Bereich auf separate Radwege geführt werden. Das Gehwegparken soll nur noch an Stellen erlaubt sein, wo die Wege breit genug sind.

Verkehrszählung ergab: Eine Autospur reicht

Der Planbereich 2 erstreckt sich von der Kreuzung Kölner Straße/ Gremberghovener Straße/ Hohe Straße bis zu dem Bereich Kölner Straße/ Urbacher Weg/ Im Rheinfeld vor dem Lidl-Discounter. Hier sollen ebenfalls zwei Autospuren für Radfahrstreifen weichen. Die Verkehrszählung hätte ergeben, dass in diesem Streckenabschnitt eine Autospur in beide Richtungen ausreicht. Da es im Planbereich 2 im Gegensatz zu Planbereich 1 schon Radwege gibt, werden die zu Gehwegen. Ziel der gesamten Planung ist es, dass für Radfahrende „sichere, komfortable und durchgehende Radverkehrsanlagen entstehen“. Damit soll der Leinpfad am Rhein entlastet werden, auf dem es immer wieder zu brenzligen Situation von Fuß- und Radverkehr kommt. Ein Ausbau des Leinpfads scheitert laut Verwaltung aus „landschaftsschutzrechtlichen Vorgaben“. Das Stichwort Verkehrswende fällt in der Vorlage nicht.

In Spitzenzeiten wieder mehr Raum für Autos? 

Bei der sieht die Bezirksvertretung Porz Verbesserungspotenzial. „Unsere Erfahrung ist, dass die Menschen, die morgens aus Porz rausfahren, auch abends wieder nach Porz zurückfahren“, sagt Stefan Götz, Fraktionschef der CDU, sarkastisch. Zusammen mit den Grünen plädieren sie unter anderem dafür, zu prüfen, ob nicht gerade in den Spitzenzeiten eine dritte Spur für den Autoverkehr zur Verfügung stehen kann. Eine, die morgens Richtung Köln führt und abends in Richtung Porz.

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Jeweils eine der beiden Fahrspuren in jede Richtung könnte wegfallen.

Die SPD will den Parkplatzbedarf für Menschen mit Behinderung ermittelt haben. Entsprechend solle dies in der weiteren Planung berücksichtigt werden. Im Bereich des Friedhofs Ensen soll es auf der Kölner Straße Sonderparkplätze mit zeitlich begrenzten Parken geben. Im Bereich zwischen Berliner Straße und Gilgaustraße soll ebenfalls Parkraum vorgehalten werden.

Kritik der FDP-Bezirksvertreterin

Dem Alternativvorschlag einer überbreiten Autospur im Planbereich 1 während Radler an den Kreuzungen von der Straße auf Radwege geführt werden, kann die SPD nichts abgewinnen. „Ziel sollte vielmehr sein, attraktive Radwege zu schaffen, die sicheres Radfahren erlauben, ohne ständig von der Fahrbahn auf Nebenanlagen und wieder zurück wechseln zu müssen“, betonte Bettina Jureck (SPD). Das berge erhöhtes Unfallrisiko. Elvira Bastian (FDP) konnte sich weder mit den Vorschlägen der Verwaltung noch mit den Änderungen von CDU, Grünen und SPD anfreunden. Dem Autoverkehr zwei Spuren zu nehmen, sei nicht richtig. Auch weil ein Radschnellweg entlang der Linie 7 vorgesehen sei. Da müssten auf einer vielbefahrenen Straße keine Spuren wegfallen, so Bastian. Letztlich setzten sich die drei Fraktionen mit ihren Änderungsanträgen durch.  

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