Zu Besuch beim Kölner LachyogaDarum ist „Lachen kein Wundermittel, aber eine Selbsthilfe“

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Ein Mann und eine Frau machen Yogaübungen vor.

Beim Lachyoga gibt Yogi Christof Arnold die Richtung vor. Gelacht wird zusammen.

Beim Lachyoga in Köln wird miteinander und nicht übereinander gelacht. Das soll bei Problemen im Alltag helfen. 

Lachen ist die beste Medizin. Das zeigt nicht nur die Forschungsrichtung der Gelotologie, sondern auch das Lachyoga. Dabei steht das Lachen an erster und Yoga an zweiter Stelle, was ein Vorteil für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen ist. „Lachen ist eine Selbsthilfe für den Körper. Es ist natürlich kein Wundermittel, aber eine regelmäßige Übung kann ungemein helfen“, erklärt Christof Arnold, zertifizierter Lachyogaleiter und –lehrer.

Erster Lachclub wurde 1995 in Indien gegründet

Der ausgebildete Heilpraktiker und Psychotherapeut kam bereits vor über 20 Jahren mit dem Lachyoga in Kontakt. Gegründet wurde der erste Lachclub 1995 im indischen Mumbai. Über die Jahre fand die Bewegung ihren Weg nach Köln. Jeden Dienstag treffen sich Lachbegeisterte im Westhovener Engelshof, um eine Stunde miteinander zu lachen. Die Stimmung ist von Anfang an locker und fröhlich. Alle haben Lust, den Stress und die negativen Emotionen wegzulachen. „Wir machen Atem- und Lachübungen, gepaart mit Bewegung“, erzählt Christof Arnold. Dabei könne alles an die Teilnehmenden angepasst werden. „Ich habe es auch schon mit Rollstuhlfahrern oder bettlägerigen Menschen gemacht. Von ruhig bis körperlich anstrengend ist alles möglich.“

Heute bleibt es entspannt, doch herumgesessen wird trotzdem nicht. Einzel- und Partnerübungen wechseln sich ab, einige im Stehen, andere im Gehen. Bereits zur Begrüßung bewegen sich alle im Raum, treffen sie aufeinander, grüßen sich mit einem Lächeln: „Namaste – Ich freue mich, dass du da bist.“ Die weiteren Übungen zielen darauf ab, den Atem und das Lachen zu kombinieren. Alle atmen tief ein und lachend aus: „Aaaahahaha.“ Was auf den ersten Blick befremdlich wirken mag, tut dem Körper gut. „Unser Gehirn kann zwar zwischen echtem und unnatürlichem Lachen bei anderen unterscheiden, bei uns selber jedoch nicht“, erklärte Arnold. Sobald sich die Mundwinkel heben, spätestens wenn ein Lachen erklingt, werden dieselben Endorphine frei.

Beim Kölner Lachyoga lacht man gemeinsam

Beim Lachyoga lachen alle gemeinsam, nie übereinander. „Lachen fällt uns leichter, wenn wir in lachende Gesichter schauen. Trotzdem ist das hier eine bewusste Entscheidung“, so Arnold. Dabei gehe jeder nach seinem Tempo vor, einige seien sofort bereit zum Lachen, andere benötigen mehr Zeit. Doch wer sich darauf eingelassen habe, merke, dass das allgemeine Wohlbefinden steigt und sogar Schmerzen geringer werden.

Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigte, dass Lachen hilfreich ist, um mit Schmerzen, Sorgen und negativen Gedanken umzugehen. „Dafür muss man am besten täglich lachen“, meinte Arnold. Deswegen gebe er den Teilnehmenden Übungen für zu Hause an die Hand. Denn jeder habe die Zeit, sich morgens beim Zähneputzen anzulächeln. Interessierte haben mehrmals in der Woche die Möglichkeit, am Kurs teilzunehmen. Dienstags um 15 Uhr leitet Christof Arnold im Engelshof das Lachyoga. 


Die Einzelstunde kostet sechs, die Zehnerkarte 40 Euro. Telefonische Voranmeldung unter 0172/2822400. www.koelner-lachclub.de

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