Nach Jahren des WartensRodenkirchener Feuerwache zieht aus Baracke in Sürther Feld

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Marode wirkt das Gebäude an der Schillingsrotter Straße in Rodenkirchen.

Marode wirkt das Gebäude an der Schillingsrotter Straße in Rodenkirchen.

Rodenkirchen – Der seit Jahren geplante und dringend benötigte Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die Freiwillige Löschgruppe Rodenkirchen samt integrierter Rettungswache wird nun konkret. Der Planungsbeschluss liegt seit kurzem vor, die Bezirksvertretung hat den Start des Verfahrens mit Nachdruck begrüßt. 590 000 Euro werden für die Entwurfsplanungen bereitgestellt. Ab 2020 soll dann gebaut werden, mit voraussichtlichen Kosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro wird derzeit gerechnet.

Die neue Wache soll im Sürther Feld an der Sürther Straße südlich der Bezirkssportanlage auf einer Ackerfläche errichtet werden. Sie wird künftig an den Neubau der Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule und an die Offene Schule Köln angrenzen, der ebenfalls im Sürther Feld entstehen sollen.

Ein rund 4000 Quadratmeter großes städtisches Grundstück ist seit mehreren Jahren für die Freiwillige Feuerwehr reserviert. 2014 hatte der damalige Chef der Kölner Berufsfeuerwehr, Stephan Neuhoff, den Standort mit ausgesucht. Bislang ist die Freiwillige Feuerwehr Rodenkirchen an der Schillingsrotter Straße 36 untergebracht – in Gebäuden, die stark sanierungsbedürftig, teilweise einsturzgefährdet und längst zu klein geworden sind. Ohne den Neubau sei die Funktionsfähigkeit der Löschgruppe und damit auch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr im Stadtbezirk Rodenkirchen nicht mehr gewährleistet, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Der Neubau soll auf dem Sürther Feld entstehen.

Der Neubau soll auf dem Sürther Feld entstehen.

Aktuell besteht die Löschgruppe Rodenkirchen aus fünfzig aktiven Mitgliedern, zusätzlich gibt es eine Jugendfeuerwehr mit 20 Nachwuchsleuten sowie eine Alters-und Ehrenabteilung. Langjährige Chefin ist die Brandoberinspektorin und Rechtsanwältin Katja Radnai. „Das ist natürlich eine sehr große Erleichterung“, sagt sie, immerhin wartet sie mit ihrer Truppe seit mehr als fünf Jahren auf den Umzug ins Sürther Feld. „Es ist ein gutes Zeichen, wenn der Planungsbeschluss durchgewunken wird“, findet sie und zeigt sich dennoch zurückhaltend und nur vorsichtig optimistisch; denn es würden noch viele Schritte bei den Planungen folgen. „Bis zum anvisierten Baubeschluss 2020 ist es noch ein weiter Weg“, sagt sie.

Im Jahr 2020 würde ihre ehrenamtliche Amtszeit eigentlich enden, aber sie wolle es sich überlegen, ob sie noch weitermache und somit den Neubau und den Umzug quasi begleite. Als Katja Radnai im Jahr 2008 zur Löschgruppenführerin gewählt wurde, war das ein Novum in der ansonsten männlich dominierten Feuerwehr-Welt. Die Rechtsanwältin und Mutter hat sich durchgesetzt, bleibt allerdings eine Ausnahme.

Bereits 1880 wurde die Löschgruppe gegründet, und sie ist eine der ältesten und größten Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr in Köln. Räumlich war es schon immer eng an der Schillingsrotter Straße, teilweise waren Container aufgestellt worden. Zuletzt hat sich die Lage bei diesem Standort noch einmal verschlechtert, nachdem ein Investor das Nachbargrundstück und einen Teil des Feuerwehr-Areals von der Stadt erworben und bebaut hat. Das Gelände an der Schillingsrotter Straße gilt als „Filetstück“ mitten in Rodenkirchen.

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