Senioren um Erspartes gebrachtBetrüger gaben sich als Handwerker aus

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Symbolbild Handwerker

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Köln – Wieder haben es Trickbetrüger geschafft, arglose Senioren mit einer neuen Masche um ihr Erspartes zu bringen. Ein Mitglied einer Bande muss sich seit Montag vor dem Kölner Landgericht verantworten. Dem mehrfach vorbestraften Mann droht nun eine langjährige Gefängnisstrafe.

Im aktuellen Fall hatten Betrüger in Köln, Pulheim und Bergisch Gladbach gezielt alte Menschen aufgesucht, das älteste Opfer war 92 Jahre alt, und sich als Handwerker oder Mitarbeiter der Stadtwerke ausgegeben und vorgegaukelt, in der Wohnung kleine Arbeiten erledigen zu müssen.

EC-Karten und Pin-Nummern erschlichen

Die Bandenmitglieder präsentierten den Senioren daraufhin so geringe Rechnungen, dass diese zunächst keinen Verdacht schöpften. Für eine Stadtwerke-Gebühr verlangten sie fünf Euro, für eine Öltankwartung vier Euro, für das Auswechseln einer Heizungsdichtung 2,70 Euro. Diese Kleinbeträge, so die Betrüger, könnten die Geschädigten allerdings nur per EC-Karte zahlen. Die alten Herrschaften händigten daraufhin ihre Bankkarten aus und gaben ihre Pin-Nummern in ein von den Verbrechern hingehaltenes Smartphone ein.

Die EC-Karte nahmen die Trickbetrüger daraufhin mit und übergaben diese samt Pin an einen Komplizen. den nun angeklagten 31-Jährigen. Der hob am Bankautomaten das Geld der Betrogenen ab und nahm Überweisungen vor. Die Beute beläuft sich auf 14.345 Euro.

Die Verteidiger regten ein Rechtsgespräch an, um eine mögliche Strafe auszuloten. Der Vorsitzende Richter Achim Hengstenberg wollte sich auf eine Verständigung aber nicht einlassen; die Beweislage sei in diesem Fall einfach zu gut.

Gleichwohl gab der Angeklagte ein Geständnis ab. Er habe die Abhebungen und Überweisungen getätigt, am Betrug und Diebstahl der Karten in den Wohnungen der Opfer sei er aber nicht beteiligt gewesen. Er habe aber Kenntnis von der Herkunft der Karten gehabt.

Der Richter sah hier aber eine mögliche psychische Beihilfe, erklärte sich aber bereit, die Taten im Hinblick auf die wahrscheinliche Verurteilung wegen Computerbetrugs einzustellen. Damit könnte den Opfern eine Aussage vor Gericht erspart bleiben. Ein Urteil soll Ende November fallen. 

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