Betrug mit Paketzustellung in KölnWer auf den Link in dieser sms klickt, riskiert einen hohen Schaden

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Eine Frau blickt auf ein Handy und hält eine Kreditkarte.

Mit Fake-SMS versuchen Betrüger an Informationen zu kommen, über Phishing-Links versuchen sie, auch Bankdaten zu ergattern. (Symbolbild)

Cyberkriminelle versuchen, mit einer gefälschter Paketzustellungs-SMS vertrauliche Daten ihrer Opfer abzugreifen.

Die SMS kommt um kurz nach sechs am Morgen – am selben Tag erwartet Florian Müller (Name geändert) eine Paketlieferung von DHL mit T-Shirts und Sneakers. Ein Zufall, wie sich später herausstellt. In der SMS, die angeblich von DHL stammt, heißt es, es gebe ein Problem bei der Zustellung, für weitere Informationen solle man auf den dann folgenden Link klicken. 

Eine sms mit dem Inhalt: „DHL. Bei der Zustellung Ihres Pakets ist ein Problem aufgetreten.“

Betrüger verschicken zurzeit SMS mit diesem Inhalt, sie geben sich als DHL aus.

Der Kölner ist kurz versucht, das zu tun, wird dann aber stutzig: Zum einen erscheint ihm die Adresse „delivered-parcels.com“ unseriös – müsste in der Zeile nicht wenigstens irgendwo „DHL“ auftauchen? Zum anderen ist „DHL“ an anderer Stelle in der Kurznachricht mit zwei Bindestrichen geschrieben, was ebenso ungewöhnlich ist. Müller ignoriert die SMS.

Polizei und Verbraucherschützer warnen vor SMS-Betrug

Genau das empfehlen auch Polizei und Verbraucherschutz. Seit einigen Tagen überschwemmen Betrüger das Land wieder mit Kurznachrichten dieser Art. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen warnt: „Diese SMS ist nicht von DHL!“ Stattdessen versuchten Cyberkriminelle, einen so genannten Phishing-Link zuzuschicken. 

Wer diesen folgt, landet in der Regel auf Internetseiten, auf denen es den Tätern darum geht, persönliche Daten abzugreifen, vor allem Kontoverbindungen. Oft wird behauptet, man müsse, um sein Paket zu empfangen, Zoll- oder Portogebühren nachbezahlen. Wer daraufhin seine Bankdaten eingibt, dem wird im schlimmsten Fall sein Konto leergeräumt.

Betrug mit Paketzustellungs-SMS: Klick auf Links kann Folgen haben

Manche Seiten, auf die die Links führen, installieren auch Schadsoftware auf dem Computer oder dem Handy, die unbemerkt Daten und Passwörter ausliest. Wer das feststellt, sollte schnell handeln, empfiehlt das LKA, zum Beispiel das Mobiltelefon zurücksetzen oder auf dem Gerät gespeicherte Zugangsdaten ändern.

Geschädigte sollten laut LKA zudem umgehend ihre Bank informieren und Anzeige bei der Polizei erstatten. 

Wer tatsächlich ein Paket erwartet und unsicher ist, ob die SMS von DHL stammt oder ein Fake ist, kann im Zweifel in die Bestellbestätigung oder nach Auslieferungsnachrichten schauen. Außerdem bieten viele Paketdienstleister eine Sendungsverfolgung an, mit der überprüft werden kann, wo das Paket sich gerade befindet.

Florian Müller hat die SMS inzwischen gelöscht, seine erwartete Lieferung kam noch am selben Tag an. 

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