Das Kommunalwahl-Navi der Uni Münster geht mit einer aktualisierten Version für die Stichwahl zwischen den Kölner OB-Kandidaten online.
Stichwahl-NaviOnline-Wahlhilfe zur Kölner OB-Entscheidung

Berivan Aymaz (Grüne, l.) und Torsten Burmester (SPD) treten in Köln zur Stichwahl für das Oberbürgermeisteramt an.
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Nach der ersten Runde der Kölner OB-Wahl geht das „Kommunalwahl-Navi“ der Universität Münster jetzt mit einer aktualisierten Version für die Stichwahl am 28. September online. „Wir konzentrieren uns für unser ‚Stichwahl-Navi‘ auf die Aussagen der beiden OB-Kandidaten, Berivan Aymaz (Grüne) und Torsten Burmester“, erläutert Norbert Kersting, Professor für Vergleichende Politikwissenschaft. Er betreut das Angebot, das ähnlich funktioniert wie der „Wahl-o-Mat“, der zur Kommunalwahl in NRW als „lokal-o-mat“ an den Start gegangen ist.
Das „Stichwahl-Navi“ stellt nach Kerstings Worten vor allem die Fragen heraus, zu denen Aymaz und Burmester kontroverse Positionen einnehmen. Der bisherige Themenkatalog mit gut 30 Einträgen werde auf bis zu 45 Thesen aufgestockt. Zu einzelnen Positionen stünden die Rückmeldungen der Kandidaten noch aus, erklärt Kersting.
Kontroverse Themen im Stichwahl-Navi berücksichtigt
Unter den Themen, die viele Kölnerinnen und Kölner schon vor der Stadtratswahl beziehungsweise vor ersten Runde der Wahl für das Oberbürgermeisteramt am vorigen Sonntag beschäftigt haben und die auch zur Stichwahl die Gemüter bewegen dürften, sind die Erweiterungspläne des 1. FC Köln für die Gleueler Wiese, die neue Landesunterkunft im Agnesviertel für bis zu 500 Geflüchtete, die Steuer auf Einwegverpackungen oder der Umgang mit der Drogenszene rund um den Neumarkt.
Das Stichwahl-Navi beziehe als einzige der verschiedenen Online-Wahlhilfen Fragen zu den Kandidierenden und ihrem Politikstil ein, betont der Experte für Regional- und Kommunalpolitik: Vertrauen sie eher auf eigene Positionen, oder richten sie sich stärker an der Verwaltung aus? Ist ihnen die Position ihrer Partei besonders wichtig, oder wollen sie sich stärker direkt am Bürger orientieren? Wie planen sie ihre Kooperation mit der künftigen Mehrheit im Kölner Rat? Was halten sie von neuen Beteiligungsinstrumenten?
Thesen basieren auf Selbstauskünften der Kandidaten
„Die wahlberechtigten Kölnerinnen und Kölner können sich so ein sehr gutes Bild davon machen, was Aymaz und Burmester vorhaben und wie sich ihre Rolle an der Stadtspitze vorstellen“, sagt Kersting. Die vorgestellten Thesen basieren auf Selbstauskünften der Kandidaten und der Parteien, die sie vertreten. Die kurzen Statements und Begründungen zu den einzelnen Thesen sind im „Stichwahl-Navi“ eigens abrufbar.
Jetzt loslegen: Online-Wahlhilfe zur Stichwahl in Köln
Voto

Auf einer Fünfer-Skala können die Nutzerinnen und Nutzer ihre Nähe und Ferne zu den verschiedenen Positionen festlegen und denjenigen mit einem Bonus-Stern doppeltes Gewicht geben, die ihnen für die Gesamtauswertung besonders wichtig sind.
Das Kommunalwahl-Navi vor dem Kölner Urnengang am 14. September wurde nach Kerstings Angaben fast 63.000 Mal aufgerufen und von 54.000 Nutzerinnen und Nutzern komplett ausgefüllt. Der Politologe verbucht das als großen Erfolg: Rechnerisch hätten sich damit fast sieben Prozent der Kölner Wahlberechtigten mit der digitalen Wahlhilfe der Universität Münster über ihre persönliche Übereinstimmung mit den Aussagen der Parteien informiert.