Tourismus in KölnWelche Gäste die Stadt haben möchte

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Eine Gondel der Seilbahn ist vor dem Sonnenuntergang am Kölner Rheinufer zu sehen, im Mittelpunkt der Dom.

Fahrt mit der Kölner Seilbahn

Die Tourismuswirtschaft in Köln orientiert sich neu. Beim 1. Kölner Tourismustag mit mehr als 300 Branchenvertretern im Gürzenich wurde betont, dass sich die Stadt besonders auf zwei Zielgruppen konzentrieren will.

„Köln hat Potenzial zu mehr“, so Jürgen Amann, der Geschäftsführer von Köln-Tourismus, der sein Amt unmittelbar vor der Pandemie angetreten hatte. Aber: „Der Tourismus befindet sich in einem grundsätzlichen Veränderungsprozess. Gefragt ist längst nicht mehr nur eine Destinationsvermarktung, sondern ein Destinationsmanagement.“ Das heißt: Während man früher einfach gewartet hat, wer da so kommt – und man sich in Vor-Pandemie-Zeiten auch weitgehend darauf verlassen konnte –, werden nun konkrete Zielgruppen angesprochen.

Köln will junge, hippe Touristen

Die Kölner Touristiker haben nach Analysen zwei Zielgruppen ausgewiesen: das „postmaterielle“ und das „expeditive“ Milieu. Zu letzterem gehört zum Beispiel die fiktive Sahra (31), selbstständige Akademikerin mit Auslandserfahrung, Single, keine Kinder, kleine Altbauwohnung in Freiburg, hoher Bildungsgrad. Man ist gemeinwohlinteressiert, aber auch hipp, digital, kosmopolitisch und neugierig. Geschätzt werden an Köln die Kulturangebote, die Gastronomieszene, Konzerte, der Lifestyle, die große Offenheit und die LGBTIQ-Gemeinschaft.

Eine Moderatorin begrüßt die Gäste im Gürzenich.

Tourismustag im Gürzenich

In den Werbemaßnahmen für die Stadt sollten diese Themen und entsprechende Werte wie Geselligkeit, Abwechslung, Stolz, Kreativität, Flexibilität herausgestellt werden. Bereits in der Pandemiezeit hatte Köln-Tourismus angesichts des Ausfalls von internationalen Besuchern und Messegästen in diese Richtung gearbeitet und ein jüngeres, mobiles Publikum aus Deutschland und den Nachbarländern beworben, etwa durch große Banner in wichtigen deutschen Bahnhöfen.

Ein Schwerpunkt der Werbung war Berlin, wo unter anderem ein großes Wandbild für Köln warb. Im aktuellen Internetangebot von Köln-Tourismus wird die Cologne Club Night, die Le Tour Belgique und die Fine Food Days vorgestellt – alles Veranstaltungen für ein eher junges Publikum, das nicht in erster Linie wegen Weihnachtsmärkten, Altstadt  oder Kölsch-Touren nach Köln kommt.

Köln wirbt besonders in Berlin

In Berlin wird Köln auch anlässlich des 20. Jubiläums des c/o Pop-Festivals im kommenden April vertreten sein. Gäste einer ehemaligen Spielothek am Nollendorfplatz in Schöneberg können eine Reihe von kostenlosen Musik-Events und Live-Performances erleben. Zudem sorgt Köln-Tourismus in Zusammenarbeit mit Streetart-Künstlern für eine entsprechende Gestaltung.

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