Akademie Der KünsteDutta wird Leiterin

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Die indische Filmemacherin Madhusree Dutta wird neue Künstlerische Leiterin der Kölner Akademie der Künste der Welt. Das bestätigte Elke Moltrecht, Geschäftsführerin der Akademie, dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Dutta tritt den Posten am 1. März 2018 an, ihr Arbeitsvertrag ist zunächst bis Ende 2018 befristet. Es besteht eine Option, den Vertrag um zwei Jahre zu verlängern.

Die kurze Laufzeit des Vertrages ist laut Moltrecht eine direkte Folge der vom Kölner Rat beschlossenen Budgetkürzung. Im Jahr 2018 erhält die städtische Akademie statt wie bislang eine Million Euro lediglich einen Zuschuss über 600 000 Euro. Diese Sparmaßnahme hatte zu teils scharfen Protesten in der Kölner Kulturpolitik geführt, und auch Dutta selbst hatte sich Bedenkzeit erbeten, ob sie unter den veränderten Umständen wie geplant die Nachfolge von Ekaterina Degot antreten wolle. Im Gespräch mit dieser Zeitung bezeichnete sie die überraschende Budgetkürzung als "nicht akzeptabel": "Ich werde meine Ideen nicht umsetzen können."

Nun will sie die Verlängerung ihres Vertrages offenbar davon abhängig machen, wie sich die finanzielle Lage der Akademie entwickelt. Im nächsten Jahr stehen Dutta für ihre Arbeit neben dem städtischen Zuschuss auch Rücklagen in Höhe von 200 000 Euro zur Verfügung; erst 2019 würde sich die Budgetkürzung voll auf Personal- und Programmplanung auswirken. Kölns Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach hat bereits angekündigt, dass sie bei der Politik dafür kämpfen will, "den Etat von einer Million Euro jährlich wiederherzustellen".

Madhusree Dutta wurde 1959 in Jamshepur/Jharkhand (Indien) geboren und lebt in Mumbai. Die Filmemacherin, Kuratorin und Autorin ist Gründungsmitglied der Kölner Akademie und arbeitete zuletzt an einem Projekt zu post-industriellen Kulturlandschaften, das sie auch ins Ruhrgebiet führte. Sie will die Akademie zu "einer Ressource für die gesamte Region" machen und mit verschiedenen Institutionen kooperieren. Mit ihrem Amtsantritt erspart Dutta der Akademie weitere Unsicherheit - eine neue Künstlerische Leitung hätte sich wohl sonst frühestens Mitte 2018 gefunden.

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