So wird der „Tatort“ aus DortmundEin unwürdiges Ende für Kommissar Pawlak?

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Jan Pawlek in einem Wettbüro vor Fernsehern und Spielautomaten

Kommissar Jan Pawlek (Rick Okon) rutscht in die Spielsucht ab. Es ist sein letzter Fall im Dortmunder „Tatort“.

Dieser „Tatort“ rund um Sportwetten und manipulierte Fußballspiele droht ein unsäglicher Abgang für den langjährigen Dortmunder Kommissar Pawlak zu werden.

Nach dem 2020 bereits Nora Dalay (Aylin Tezel) aus dem Dortmunder Ermittlerteam ausgeschieden war, und Martina Bönisch (Anna Schudt) überraschend erschossen wurde, folgt nun der Abgang des jungen Hauptkommissars Jan Pawlak (Rick Okon).

Von Beginn an steht es nicht gut um ihn: Statt im Präsidium hängt Pawlak nur noch in dem zwielichtigen Wettbüro „Mutluluk“ herum und wird nicht gerade vom Glück verfolgt - er hat bereits 30.000 Euro Spielschulden angehäuft. Dabei hat er eigentlich schon genug Probleme wegzustecken: Dass seine drogenabhängige Frau hinter Gittern sitzt, zum Beispiel, oder dass er das Sorgerecht für seine Tochter an die Schwiegermutter verloren hat.

Nun weigert er sich auch noch, seinen Job zu machen. Als eine Leiche gefunden wird, erscheint er nicht am Tatort. Peter Faber (Jörg Hartmann) und Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) sind erst einmal auf sich allein gestellt. Und so erfahren sie auch erst später, dass ihr Kollege Pawlak den Toten kannte. Lukas Becker verbrachte vor seinem Tod nämlich mindestens ebenso viel Zeit im Wettbüro. Und im Gegensatz zu Pawlak scheint es bei Becker besser zu laufen. Doch seine auffällig guten Tipps bei den Sportwetten führen die Ermittler zu dem Verdacht manipulierter Fußballspiele.

„Tatort“ aus Dortmund: Faber wird mit altem Bekannten konfrontiert

Das Wettbüro gehört übrigens einem alten Bekannten und Erzfeind Fabers: Tarim Abakay (Adrian Can). Bis jetzt konnte Faber dem Kriminellen nie etwas Handfestes nachweisen, obwohl dieser offenkundig in Drogen- und Waffengeschäfte verstrickt ist - und jetzt wohl auch mit den Wettmanipulationen zu tun hat. Er ist jedenfalls niemand, bei dem man gerne 30.000 Euro Schulden hat, wie Jan Pawlak dann selbst feststellen muss. Immer tiefer rutscht er in die kriminellen Machenschaften von Abakay hinein - von denen das Wettbüro nur die Spitze des Eisbergs ist. Nach 13 Dortmunder Fällen deutet alles auf ein unwürdiges Ende des Hauptkommissars hin.

Faber wird indes noch mit einem zweiten, alten Bekannten konfrontiert: Sebastian Haller (Tilmann Strauß), der Chef der Kriminaltechnik, ist zurück. Faber macht ihn für den Tod von Kollegin Bönisch verantwortlich. Und so verwundert es nicht, dass die beiden schon bei der ersten Begegnung am Tatort aneinandergeraten. Als dann auch noch Staatsanwalt Matuschek (Moritz Führmann) und die ominöse Frau Klasnić (Alessija Lause) auftauchen, kann man schon mal den Überblick verlieren.

Auch diese Folge des Dortmunder „Tatorts“ nimmt sich viel Zeit für die  serielle Weiterentwicklung ihrer Ermittler-Figuren (Buch: Jürgen Werner). Mehrere Hintergrundgeschichten aus der Vergangenheit laufen hier zusammen. Das ist manchmal zu viel für 90 Minuten - doch langweilig wird es nicht. Dafür sorgt auch ein unerwarteter Plottwist, der dem Fall eine völlig neue Richtung gibt.

Der Tatort „Cash“ ist am Sonntag, den 18. Februar im Ersten zu sehen.

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