Toxischer Influencer vor ProzessAndrew Tate und mutmaßliche Komplizen sind vorerst auf freiem Fuß

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Der frühere Kickboxer und Influencer Andrew Tate ist mit seinem Bruder Tristan und zwei mutmaßlichen Komplizinnen aus dem Hausarrest entlassen worden. Alle Vier erwartet aber noch ein Gerichtsprozess.

Der frühere Kickboxer und Influencer Andrew Tate ist mit seinem Bruder Tristan und zwei mutmaßlichen Komplizinnen aus dem Hausarrest entlassen worden. Alle Vier erwartet aber noch ein Gerichtsprozess.

Dem „Manosphere“-Influencer wird unter anderem Vergewaltigung und Menschenhandel vorgeworfen.

In Erwartung ihres Prozesses sind der britisch-amerikanische Influencer Andrew Tate, sein Bruder Tristan und ihre zwei mutmaßlichen rumänischen Komplizinnen am Freitag aus dem Hausarrest entlassen worden. Sie dürfen allerdings Rumänien nicht verlassen. Die Maßnahme des Appellationsgerichts in Bukarest gilt bis zum 2. Oktober, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete.

Andrew Tate: Toxischer Influencer und Ex-Kickboxer soll Frauen zu Sex-Videos gezwungen haben

Ein erster Gerichtstermin wurde noch nicht bekanntgegeben, er wird allerdings nach Ende der Justizferien frühestens im September erwartet. Den Vieren wird vorgeworfen, junge Frauen dazu gezwungen zu haben, in Rumänien bei kommerziell verbreiteten Sex-Videos mitzuwirken. Dazu sollen sie die sogenannte Loverboy-Methode angewendet haben: Mit Manipulationstechniken hätten sie die Mädchen von sich abhängig gemacht.

Andrew Tate spricht am Freitag zu Reportern, nachdem er aus dem Hausarrest entlassen wurde.

Andrew Tate spricht am Freitag zu Reportern, nachdem er aus dem Hausarrest entlassen wurde.

Die Vier waren am 30. Dezember in Voluntari bei Bukarest verhaftet worden. Drei Monate später wurden sie entlassen und unter Hausarrest gestellt.

Bekannt wurde Andrew Tate 2016, als er aus der britischen Big-Brother-Show herausgeworfen wurde, nachdem ein Video publik geworden war, in dem er eine Frau mit einem Gürtel schlägt. Als Influencer hatte er sich mit frauenverachtenden Aussagen stets in Szene gesetzt. In Großbritannien und darüber hinaus gilt er als Inbegriff der sogenannten toxischen Männlichkeit. Die häufig frauenfeindliche und patriarchaische Szene, die er um sich aufgebaut hat, wird auch als „Manosphere“ bezeichnet. (dpa)

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