Bushido-Prozess gegen ClanchefRichter unterbricht Verhandlung nach wenigen Minuten

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Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt als Rapper Bushido, steht beim Prozess neben seinem Anwalt. 

Berlin – Der Prozess gegen einen bekannten Clanchef und drei seiner Brüder am Landgericht Berlin ist am Montag nach wenigen Minuten unterbrochen werden. Die Verhandlung werde am 30. September fortgesetzt, sagte der Vorsitzende Richter. Dann werde die Zeugenbefragung des Rappers Bushido fortgesetzt.

Der Richter gab einem Antrag der Verteidigung auf Unterbrechung statt. Zum Inhalt sagte Gerichtssprecherin Lisa Jani am Rande des Prozesses, der Mutter der Angeklagten gehe es sehr schlecht.

Der 41-jährige Rapper, der mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi heißt, ist in dem Prozess Nebenkläger und Zeuge. Er soll laut Anklage im Dezember 2017 und Januar 2018 bedroht, beschimpft, eingesperrt und mit einer Wasserflasche sowie einem Stuhl attackiert worden sein. Der Hauptangeklagte Arafat A.-Ch. (44) und Bushido galten einst als Partner im Musikgeschäft. Die Staatsanwaltschaft wirft A.-Ch. Straftaten zum Nachteil des Rappers vor. Drei Brüder des Clanchefs sind als Gehilfen oder Mittäter mitangeklagt. Die Männer haben zu den Vorwürfen bisher geschwiegen.

Bushido vergleicht Beziehung zu dem Clanchef mit einer Zwangsheirat

Laut Anklage kam es zu den Straftaten, nachdem Bushido 2017 die Geschäftsbeziehungen aufgelöst hatte. Arafat A.-Ch. habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido eine Millionenzahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert.

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Bushido hat schon an mehreren Prozesstagen als Zeuge ausgesagt. Er verglich seine Beziehung zu dem Clanchef mit einer Zwangsheirat und sprach von unfreiwilligen Zahlungen an den Clanchef. Es sei auch zu mehreren gemeinsamen Immobiliengeschäften gekommen.

Erste Kontakte zu Arafat A.-Ch. gab es laut Bushido bereits 2004. Der Clanchef habe ihm geholfen, als sein damaliges Plattenlabel einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen sollte. A.-Ch. habe einem der Gesellschafter eine Ohrfeige verpasst und ihn am Ohr gepackt. (dpa)

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