Wissenschaftler liebten ihnDer „König der Serengeti“ – „schönster“ Löwe der Savanne getötet

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Die Serengeti im Norden Tansanias ist Heimat von etwa 3000 Löwen. (Symbolbild)

Die Serengeti im Norden Tansanias ist Heimat von etwa 3000 Löwen. (Symbolbild)

Sein Erscheinungsbild brachte ihm große Beliebtheit: „Bob Junior“ beherrschte sieben Jahre lang sein Revier in der Serengeti. Nun ist er getötet worden.

Von Wissenschaftlern wurde er geliebt, nun ist „Bob Junior“, der „König der Serengeti“ gestorben. Sein Tod hat in den sozialen Medien für Bestürzung gesorgt. Die Raubkatze, auch bekannt unter dem Namen „Snyggve“, beherrschte sieben Jahre lang sein Revier zusammen mit seinem Bruder „Tryggve“, nun ist er vermutlich von rivalisierenden Löwen getötet worden, wie die BBC berichtet.

Das Männchen „Bob Junior“ war unter den rund 3000 Löwen in der Serengeti ein echter Star, Wissenschaftler sprachen angesichts seiner imposanten Mähne von einem „außergewöhnlich hübschen“ Exemplar und tauften ihn den „König der Serengeti“.

Der König der Löwen: „Bob Junior“ in Revierkampf in der Serengeti getötet

„Bob Junior“ lebte in einem Serengeti-Nationalpark im Norden Tansanias. Vieles deutet darauf hin, dass er sein Leben bei einem Revierkampf verlor. Möglicherweise wurde er von seinen eigenen Nachkommen getötet.

„Sie wollten ‚Bob Junior‘ stürzen“, sagte Fredy Shirima, Naturschutzbeauftragter der Serengeti, der BBC. „Diese Vorfälle passieren in der Regel, wenn der Anführer eines Rudels alt wird oder die anderen männlichen Löwen mit seiner Regentschaft nicht zufrieden sind“, fügte er hinzu.

Löwe „Bob Junior“ wegen außergewöhnlicher Mähne von Wissenschaftlern bestaunt

Der Naturschutzbeauftragte nimmt an, dass sein Bruder das gleiche Schicksal erlitt, bestätigt ist dies aber noch nicht. Berichten zufolge soll sich „Bob Junior“ nicht gewehrt haben, als er am vergangenen Samstag angegriffen und getötet wurde.

„Bob Junior“ war „ein außergewöhnlich hübsches Tier“, sagte Craig Packer, Professor und Leiter des Löwenforschungszentrums an der Universität von Minnesota der „Washington Post“. „Er war einfach umwerfend, weil er so gut aussah.“ Keith Somerville, britischer Naturforscher, schwärmte in der „Washington Post“ ebenfalls in höchsten Tönen vom „König der Serengeti“. Er habe nie zuvor „einen Löwen mit so einer tollen Mähne gesehen“.

Dass der „König der Serengeti“ nun getötet wurde, ist laut Packer, der mit „Bob“ Zeit verbracht hat, als er ein Jungtier war, normal. „Er war viel, viel älter und auf sich allein gestellt. Es ist traurig, aber es ist auch die Art und Weise, wie Löwen leben“, zitiert die „Washington Post“ auch Keith Somerville.

Mähne bei Löwen Zeichen von Kampfeskraft

Besonders lange und dunkle Mähnen sind bei Löwen ein Zeichen guter Verfassung und Kampfeskraft. Sowohl der Hormonstatus als auch der Ernährungszustand wirken sich auf Dichte und Länge der Mähne aus. Bei asiatischen Löwen ist die Mähne weniger deutlich ausgeprägt als bei ihren afrikanischen Artgenossen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es rund fünf Jahre dauert, bis die Mähne bei Löwenmännchen voll ausgebildet ist.

Lokalen Medienberichten zufolge wurde „Bon Junior“ zwischen 10 und 13 Jahre alt und hatte damit den letzten Lebensabschnitt bereits erreicht. Männchen werden im Freiland in der Regel nicht älter als 13 Jahr. Häufig werden sie dann von jüngeren Konkurrenten getötet oder verletzt vertrieben. (pst)

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