Verschollenes FlugzeugNeues Wrackteil von Flug MH370 entdeckt – Hinweise auf Absturzort

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Die Boeing 777 von Malaysian-Airlines-Flug MH370 kurz nach dem Start. Das Flugzeug verschwand am 13. März 2014 vom Radar.

Flug MH370 von Malaysian Airlines ist am 13. März 2014 vom Radar verschwunden. Fast zehn Jahre später wurde ein bisher einzigartiges Wrackteil der Boeing 777 im Indischen Ozean entdeckt.

Malaysian-Airlines-Flug MH370 ist seit fast zehn Jahren verschwunden. Forscher machen jetzt eine einzigartige Entdeckung.

Einzigartiger Fund im Fall des rätselhaften Verschwindens von Malaysian-Airlines-Flug MH370: Einem internationalen Forscherteam ist es erstmals gelungen, ein Wrackteil aus dem Innenraum des seit fast zehn Jahren verschwundenen Flugzeugs zu identifizieren. Erst vor wenigen Tagen entdeckten die Forscher ein Teil der Kabinenverkleidung im Indischen Ozean.

Es ist der nächste bahnbrechende Fund im Fall von Flug MH370, der im März 2014 kurz nach dem Start in Kuala Lumpur auf dem Weg nach Peking plötzlich vom Radar verschwand. Die Luftverkehrskontrolle verlor kurz nach dem Verlassen des malaysischen Luftraums den Kontakt zum Flugzeug mit mehr als 200 Menschen an Bord. Es könnte an einer anderen Stelle abgestürzt sein, als bisher gedacht.

Flug MH370: Forscher entdecken einzigartiges Wrackteil – Rätsel um Absturzort

Das kürzlich entdeckte Wrackteil erhärtet die Theorie, dass Flug MH370 mehrere Stunden nach seinem Verschwinden im südlichen Indischen Ozean abgestürzt ist. Anhand von Satellitensignalen hatten Forscher Monate nach dem Verschwinden der Boeing 777 zwei mögliche Flugkorridore rekonstruiert. Einer führte in den Indischen Ozean, einer nach Norden bis in die unbewohnten Steppen Kasachstans.

Die vermutete Absturzstelle von Flug MH370 im südlichen Indischen Ozean. Neueste Untersuchungen gehen davon aus, dass die Boeing 777 deutlich weiter nördlich ins Meer stürzte.

Die vermutete Absturzstelle von Flug MH370 im südlichen Indischen Ozean. Neueste Untersuchungen gehen davon aus, dass die Boeing 777 deutlich weiter nördlich ins Meer stürzte.

Nachdem im Juni 2015 auf der französischen Insel La Réunion erste Überreste der Maschine entdeckt worden waren, fanden die Forscher eine ganze Fülle an möglichen Wrackteilen. Diese nähren die Vermutung, dass die Absturzstelle im Indischen Ozean liegen muss. Das Flugzeugwrack wird aber bis heute vermisst, neueste Untersuchungen konnten die mögliche Absturzstelle allerdings eingrenzen.

Malaysian Airlines: Neues Wrackteil liefert Hinweise zum Absturzort

Ein Forscherteam der University of South Florida analysierte sogenannte Entenmuscheln, die sich an den gefundenen Wrackteilen festgesaugt hatten. Diese sind dazu in der Lage, Veränderungen der Meerestemperatur über einen längeren Zeitraum zu speichern. Die Forscher wollen mithilfe von Proben herausfinden, durch welche Gebiete des Indischen Ozeans die Muscheln getrieben sind.

„Das Wissen um die tragische Geschichte hinter dem mysteriösen Absturz hat alle Beteiligten motiviert, die Daten zu sammeln und die Arbeit zu veröffentlichen“, erklärte Autor Nasser Al-Qattan Anfang September. Das Ergebnis der Studie: Flug MH370 könnte deutlich weiter nördlich abgestürzt sein, als bisher angenommen. Das Suchgebiet westlich der australischen Küste gilt als extrem schwer zugänglich, starke Winde erschweren die Arbeit.

Flug MH370 vom Radar verschwunden: Großes Rätsel der Luftfahrt ungelöst

Das neue Wrackteil aus der Kabinenverkleidung lässt ebenfalls vermuten, dass die Absturzstelle weiter nördlich liegt als bisher angenommen. Das geht aus einem Bericht der Zeitung „The Australian“ hervor, die das Verschwinden von Flug MH370 bereits seit mehreren Jahren begleitet. Das Wrackteil soll nun genauestens analysiert und klassifiziert werden, um herauszufinden, wo es sich ursprünglich vom Flugzeug gelöst hatte.

Erst vor wenigen Wochen hatten Forscher ein altes Wrackteil durch weitere Analysen Flug MH370 zuordnen können. Es ist eines der ersten Teile der Nase des Flugzeugs, das gefunden wurde. Bis heute ist das Malaysia-Airlines-Flugzeug das am längsten vermisste Passagierflugzeug der Luftfahrtgeschichte.

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