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Emotionaler TV-Auftritt„Lindenstraßen“-Star Kahrmann leidet schwer an Long Covid

Lesezeit 2 Minuten
Schauspieler Christian Kahrmann bei einer Filmpremiere 2019 in Köln.

Schauspieler Christian Kahrmann bei einer Filmpremiere 2019 in Köln.

Köln – Im Frühjahr erkrankte Christian Kahrmann an Covid-19 und lag anschließend 17 Tage im künstlichen Koma. Der Schauspieler, der als Benny Beimer in der „Lindenstraße“ zwischen 1985 und 2020 deutschlandweit bekannt wurde, leidet bis heute noch unter den Folgen der Infektion. Er ist ein Long Covid-Patient.

In der ProSieben-Sendung „Zervakis & Opdenhövel. Live“ mit Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel erzählte der 49-Jährige am Montagabend ausführlich von seiner Leidenszeit. Mit Atemnot und 41 Grad Fieber kämpfte er zusammen mit den Ärzten ums Überleben. Insgesamt drei Monate lag er im Krankenhaus.

Christian Kahrmann war auf Rollator angewiesen

Neben körperlichen Gebrechen wie Schlaflosigkeit und Erschöpfungsanfällen habe er auch Muskel-, Glieder- und Nervenschmerzen sowie taube Füße. Mit psychischen Probleme habe er auch zu kämpfen, 20 Kilogramm habe er auch abgenommen.

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Bis vor Kurzem war auch ein Rollator, weil er nicht selbstständig gehen konnte, sein ständiger Begleiter. Als sportlicher Mensch plötzlich auf einen Rollator angewiesen zu sein, habe ihn „seelisch gebrochen“ und „durch den Fleischwolf gedreht“.

In einem Einspieler schilderte er unter Tränen seinen desolaten Zustand. Narben an Kinn und Wange habe er ebenfalls davon getragen. „Die sind vom Tubus, den ich im Rachen hatte. Ich musste acht Stunden am Tag auf den Bauch liegen, um die Lunge zu entlasten. Der Tubus drückt auf das Kinn und irgendwann ist dann die Haut aufgeplatzt“, erklärte er.

Eltern von Christian Kahrmann 2020 gestorben

Der Schauspieler, der auch beim deutschen Film „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“ in einer Nebenrolle glänzte, musste zudem den Verlust seiner Eltern, die wie auch seine Schwester mit dem Virus infiziert waren, verkraften. Sein Vater überlebte die Infektion mit Covid-19 nicht. Der 80-Jährige starb am 5. April in Köln. Genau an diesem Tag erwachte Kahrmann aus seinem Koma.

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Seine Mutter Ute erlag im Juni einem Krebsleiden. Kahrmann sprach anschließend von „der Tragödie meines Lebens". Besonders weil er sich nicht von seinem Vater verabschieden konnte.

Kahrmann lebt in Berlin, ist verheiratet und hat zwei Töchter. Für Schlagzeilen sorgte er 2016, als er unter Alkoholeinfluss einen Autounfall baute. Anschließend begab es sich in einen Entzug. (mbr/dpa) 

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