Unter der Meeresoberfläche zeigt sich atemberaubende Schönheit, aber auch Zerstörung. David Attenboroughs Kamerateams wagen spektakuläre Tauchgänge.
Wunderwelt der MeereEin atemberaubender Tauchgang mit der BBC-Legende

Sir David Attenborough leiht dem Kooperationsprojekt „Ozeane mit David Attenborough“ mit National Geographic seine Stimme. Zu Beginn seines Lebens war der Meeresboden weitgehend unerforscht. Der heute 99-Jährige präsentiert nun die atemberaubenden wie schockierenden Ergebnisse eines Jahrhunderts der Entdeckung. (Bild: National Geographic)
Copyright: National Geographic
Noch vor 100 Jahren waren unsere Ozeane ein Mysterium. Eine noch zu erobernde Wildnis, oder „the last frontier“, zu Deutsch: die letzte Grenze, wie Sir David Attenborough es sagt. „Ozeane mit David Attenborough“ lüftet das Geheimnis der Ozeane. Am 8. Juni, 20.15 Uhr, bei National Geographic und auf Disney+ präsentiert die Dokumentarfilmlegende neue Einblicke in die Wunderwelt der Meere und unseren Anteil an deren Überleben.
Attenborough hat sich der Entdeckung des Lebens in den Meeren verschrieben. Der heute 99-jährige Naturfilmer und Schriftsteller hat dieses Zeitalter zur Gänze miterlebt und kann sagen: „Heute weiß ich, der wichtigste Ort ist nicht auf Land, sondern unter Wasser.“ Gemeinsam mit einem Team von National Geographic hat Attenborough es sich nun zur Aufgabe gemacht, den Ozeanen nun die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.

Am 8. Juni, 20.15 Uhr, zeigt National Geographic erstmals im deutschen TV „Ozeane mit David Attenborough“. In schillernden Bildern zeigt die Dokumentation die bunte Artenvielfalt in den Weltmeeren aber auch deren Zerstörung durch den Menschen. (Bild: National Geographic)
Copyright: National Geographic
Der Schlüssel dazu sind atemberaubende, nie zuvor gezeigte Unterwasserszenen. Ungewohnte Perspektiven auf blühende Korallenriffe und wie außerirdisch anmutende Tierarten strafen das Bild einer ozeanischen Einöde Lügen. Der Dokumentarfilm „Ozeane mit David Attenborough“ ist Hochglanz und schon allein deshalb sehenswert.
„Ozeane mit David Attenborough“ zeigt so noch nie gesehenes Bildmaterial
Vom Great Barrier Reef in Australien über Westafrika, die Galápagos-Inseln, bis hin zu Kelpwäldern in Kalifornien und Großbritannien - über zwei Jahre hinweg hat das Team um die Regisseure Toby Nowlan, Keith Scholey und Colin Butfield keine Mühen gescheut, die außergewöhnlichsten Aufnahmen aus dem Wasser zu angeln. Attenborough säuselt dazu in distinguiertem Oberschichtsenglisch: „For once you've truly seen the sea you'll never look at earth in the same way again.“ Man möchte mit ihm über Stunden in der Bilderflut schwelgen.

Die neue National Geographic-Dokumentation „Ozeane mit David Attenborough“ hat neben warnenden Botschaften über die Überfischung der Meere auch hoffnungsvolle anzubieten. So erobern sich zum Beispiel Wale ihre Lebensräume zurück. Zu sehen gibt es das am 8. Juni, 20.15 Uhr, bei National Geographic und ebenfalls ab 8. Juni im Stream bei Disney+. (Bild: National Geographic)
Copyright: National Geographic
Die Aussage ist aber auch Mahnung. Denn die Ökosysteme am Meeresgrund sind fragil, und der Mensch geht nicht gerade umsichtig mit dieser uns sonst verborgenen Vielfalt um. Durch nichts wird das so deutlich wie die Aufnahmen direkt aus den Fangnetzen der Fischkutter. Fische fliehen vor dem heranrollenden Metallgerüst, Krabben werden darunter zerquetscht, und Korallenkolonien werden zwischen ihm und dem sandigen Untergrund zerrieben. Zurück bleibt eine graue Wüste.
Der unmittelbare Vergleich zwischen lebendigem Korallenriff und Ödnis ist beklemmend aber effektiv. Attenborough nutzt das, um einen Doppelstandard zu entlarven: „Die Vorstellung, unberührten Urwald plattzuwalzen, löst Empörung aus. Aber wir machen im Grunde dasselbe unter Wasser tausendfach jeden Tag.“ Und das vollkommen legal. Industrieller Fischfang, bei dem hektarweise Lebensräume zerstört werden, findet weltweit statt und trägt massiv zum Artensterben und der Klimakrise bei.
David Attenborough: „Das ist moderner Kolonialismus auf See“
Doch nicht nur das. Auch die Lebensweisen kleiner Gemeinden werden durch den Fischfang bedroht. Betroffene schildern, wie ihnen die Fischbestände vor der Nase weggefischt werden. Auf dem offenen Meer gilt allem Anschein nach das Recht des größeren Investments oder wie Attenborough sagt: „Das ist moderner Kolonialismus auf See.“
Der Film stützt sich dabei auf umfassende Meeresforschung unter anderem von Dr. Enric Sala und gibt Einblicke in internationale Verflechtungen. Die sind aber auch der Schlüssel, um die Vielfalt im Meer zu erhalten. Erste Ansätze sind bereits zu erkennen. So erschütternd die Bilder also sein mögen, Attenborough entlässt den Zuschauer auch mit einer hoffnungsvollen Botschaft: Die Ozeane sind zu retten. Wie? Die Antwort darauf verrät der Blick unter die Meeresoberfläche.
„Ozeane mit David Attenborough“ gibt es am Sonntag, 8. Juni, 20.15 Uhr, als deutsche TV-Premiere anlässlich des „Welttags der Ozeane“ bei National Geographic zu sehen. Ebenfalls ab 8. Juni ist die einstündige Dokumentation wahlweise in englischer oder deutscher Sprache bei Disney+ im Stream abrufbar. (tsch)