Rechtsextreme AusflügeHitlergruß, SS-Uniform, Militärfahrzeug – Neonazis sorgen am Vatertag für Empörung

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Mit einem Borgward-Militärfahrzeug fuhren in Dresden mehrere Männer am Vatertag durch die Stadt – und zeigten dabei den Hitlergruß. Es war nicht der einzige rechtsextreme Vorfall in Sachsen. (Archivbild)

Mit einem Borgward-Militärfahrzeug fuhren in Dresden mehrere Männer am Vatertag durch die Stadt – und zeigten dabei den Hitlergruß. Es war nicht der einzige rechtsextreme Vorfall in Sachsen. (Archivbild)

Rechtsextreme Vorfälle an Christi Himmelfahrt sorgen in Sachsen für Empörung. Bereits im Vorjahr nutzten Neonazis den Vatertag.

Gleich mehrere rechtsextreme Vorfälle in Sachsen haben am Vatertag für Empörung gesorgt. Mehrere Rechtsextreme seien am Donnerstag mit einem umgebauten Militärfahrzeug durch Dresden gefahren. Dabei hätten die Männer den Hitlergruß gezeigt und ausländerfeindliche Parolen gebrüllt, berichtete die „Bild“-Zeitung.

In den sozialen Netzwerken kursierte ein Video des Vorfalls. Einer der Männer trug offenbar einen Stahlhelm, ein andere präsentierte eine Reichskriegsflagge. Auch das „Borgward“-Militärfahrzeug wies laut dem Bericht eindeutige Zeichen auf: So prangte am Kotflügel das Abzeichen der 25. Infanterie-Division der Wehrmacht. Das amtliche Kennzeichen beinhaltete die Buchstaben „WH“ und die Zahl „88“, beide haben in rechtsextremen Kreisen eine eindeutige Bedeutung. „WH“ steht für „Wehrmacht Heer“ und die 88 für „Heil Hitler“.

Ehemalige Stadträtin filmt rechtsextreme Aktion in Dresden 

Die ehemalige Dresdner Stadträtin Annalena Schmidt (Grüne) beobachtete den Vorfall zufällig – und filmte die Fahrt. „Ich war wirklich schockiert, so etwas mitten in der Stadt zu sehen“, sagte sie der „Bild“. Die Polizei stoppte die Rechtsextremen demnach schließlich.

„Die Beamten haben mehrere Anzeigen wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Kennzeichen erstattet“, erklärte ein Polizeisprecher. Ob die Männer bereits als Zugehörige des rechten Spektrums polizeibekannt sind, blieb zunächst unklar. 

Rechtsextremer Aufmarsch auch in Hoyerswerda

Auch in Hoyerswerda kam es unterdessen zu einem rechtsextremen Aufmarsch. Etwa 20 bis 30 Personen, darunter auch Frauen und Kinder, seien Medienberichten zufolge dort in Uniformen der Wehrmacht und der SS (Schutzstaffel) aufmarschiert sein. Auch diese Gruppe soll in Militärfahrzeugen vorgefahren sein, berichtete „Bild“ weiter.

Am Dresdner Elbufer meldeten Passanten am Donnerstagnachmittag ebenfalls ausländerfeindliche Parolen und das Zeigen von Hitlergrüßen durch eine unbestimmte Anzahl von Personen. Beim Eintreffen der Polizei seien die mutmaßlichen Täter bereits verschwunden gewesen, hieß es weiter. 

Bereits im Vorjahr hatten rechtsextreme Auswüchse an Christi Himmelfahrt für bundesweite Empörung gesorgt. Bei einer Feier im sächsischen Döbeln wurde an einem Pavillon damals eine Hakenkreuz-Fahne präsentiert. Mehrere Männer saßen in dem Pavillon – und feierten so laut eigener Aussage den Vatertag, der am gleichen Tag wie Christi Himmelfahrt gefeiert wird. (das) 

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