Im Saarland tötete mutmaßlich ein 18-Jähriger bei einem Raubüberfall einen Polizisten. Nun laufen Spendenaktionen für dessen Hinterbliebene.
Tat von VölklingenGetöteter Polizist hinterlässt kleine Kinder – 300.000 Euro durch Spendenaktion

Die Tankstelle in Völklingen am Freitag (22. August), an der nach einem Überfall ein Polizist getötet wurde.
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Das Saarland trauert um den Polizisten, der am Donnerstag (21. August) bei einem Raubüberfall auf eine Tankstelle in Völklingen getötet wurde. Seit Montag (25. August) um 10.30 Uhr liegt in der Staatskanzlei in Saarbrücken ein Kondolenzbuch aus, in dem Bürgerinnen und Bürgerinnen in den kommenden Tagen ihre Anteilnahme ausdrücken können. Um 10 Uhr trug sich bereits Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) in das Buch ein. Begleitet wurde sie unter anderem von der Landtagspräsidentin Heike Winzent (SPD), dem Präsidenten des Landesverfassungsgerichtshofes, Roland Rixecker, und Saar-Innenminister Reinhold Jost (SPD).
Am Donnerstagabend hatte ein mit einem Messer bewaffneter Mann versucht, in der westlich von Saarbrücken gelegenen 40.000-Einwohner-Stadt eine Aral-Tankstelle zu überfallen. Er wurde von zwei Polizisten verfolgt, die sich in der Nähe befanden. Es kam zu einem Gerangel, der 18-Jährige wurde verletzt. Es gelang dem Täter dann, einem der Beamten die Dienstwaffe zu entreißen. Der 18-Jährige eröffnete anschließend das Feuer auf den 34-jährigen Beamten und verletzte ihn tödlich. Der mutmaßliche Täter wurde leicht verletzt und festgenommen.
Wie das Portal sol.de am Montag unter Berufung auf die „Bild“ berichtet, soll es sich bei der Tat um eine regelrechte „Hinrichtung“ gehandelt haben. Dies zumindest schilderten Augenzeugen der Zeitung. Der 18-Jährige soll im Zuge des Handgemenges über dem verletzt am Boden liegenden Polizisten Simon B. gestanden und mehrfach auf diesen geschossen haben. Einer der Schüsse soll den Beamten in den Kopf getroffen haben.
Die Ermittlungen zu dem Fall gingen auch am Wochenende mit Hochdruck weiter, wie ein Sprecher des saarländischen Innenministeriums sagte. Vor der Tat hatte es keine polizeilichen Erkenntnisse zum 18-Jährigen gegeben. Er soll die deutsche und türkische Staatsbürgerschaft besitzen.
Viele Spenden für Familie des getöteten Polizisten
Unterdessen ist die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung riesig. Die Familie des Beamten soll unterstützt werden. Auf der Plattform Gofundme hat die Polizeigewerkschaft DPolG eine Aktion gestartet, bei der bis zum Montagvormittag bereits knapp 240.000 Euro zusammenkamen. „Die Polizeifamilie ist zutiefst bestürzt. Wir stehen unter Schock, uns fehlen die Worte, wir sind wie paralysiert“, steht in dem Text der saarländischen Polizeigewerkschafter.
Simon B. hinterlasse eine Ehefrau und zwei kleine Kinder, die das Geld bekommen sollen. Die Spendenaktion erfolge mit dem Einverständnis der Ehefrau. Es laufen oder liefen nach Informationen der „Saarbrücker Zeitung“ noch weitere Spendenaktionen, sodass insgesamt weit mehr als 300.000 Euro inzwischen zusammenkamen. (cme mit dpa)