Kölner Journalistin Katty Salié„Menschen können sterben, wenn es keine ausreichenden Therapieplätze gibt“

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Die Kölner Journalistin und Moderatorin Katty Salié

Die Kölner Journalistin und Moderatorin Katty Salié hat ein sehr persönliches Buch über Depressionen geschrieben.

Millionen Menschen erkranken in Deutschland jährlich an dem psychischen Leiden.  Ein Gespräch über Hilfe, Solidarität und Mut.

Katty Salié ist bekannt als Moderatorin der ZDF-Kultursendung „Aspekte“. Die in Köln lebende Journalistin schreibt in ihrem neuen Buch „Das andere Gesicht – Depressionen im Rampenlicht“ sehr persönlich über eigene Erfahrungen mit Depression. Außerdem hat die 48-Jährige für ihr Debüt prominente Menschen wie den Komiker Torsten Sträter und oder die Autorin Sophie Passmann zu deren Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen interviewt.

Im Podcast „Talk mit K“ spricht sie darüber, wie sich die Krankheit bei ihr bemerkbar machte und warum sie sich zunächst für Ihren Zustand schämte: „Ich bin so sozialisiert worden, dass jemand, der psychisch krank ist, ein bisschen irre ist. Heute denke ich das natürlich nicht mehr, aber damals dachte ich: Ich stelle mich an, ich bin wehleidig, so Mimimi, wie ich das gerne nenne. Daher kam die Scham. Ich wollte niemanden belasten, fand es selbst total anstrengend, ich zu sein.“

Im Gespräch erzählt Salié, was ihr als Betroffener geholfen hat und wie Angehörigen mit Betroffenen umgehen können.  Und sie möchte aufklären: „Menschen, die Depressionen haben, sind in vielen Fällen nicht dauerhaft depressiv. Das sind zum Teil superfröhliche Menschen, die zwischendurch vergessen, wie es geht, weil sie diese Krankheit haben“, sagt sie. Sie kritisiert, dass es viel zu wenig Hilfsangebote für Erkrankte gibt: „Menschen können sterben, wenn es keine ausreichenden Therapieplätze gibt.“ Außerdem erklärt Salié, die in Salzgitter geboren wurde, wie der Kölner Karneval sie gerettet hat.


Trigger-Warnung: Diese Podcast-Folge beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Depressionen. Wenn es Ihnen nicht gut geht, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222. Das Infotelefon der Deutschen Depressionshilfe erreichen Sie kostenlos unter 0800/33 44 5 33.

Der Podcast „Talk mit K“

Jeden Donnerstag um 7 Uhr gibt es eine neue Podcast-Folge „Talk mit K“, dem Talkformat des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie können ihn auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufen oder oben im Stream. Alle weiteren Podcasts des „Kölner Stadt-Anzeiger“ können Sie hier hören.

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