KlimaprotesteBericht: Mindestens 142 Ermittlungsverfahren wegen Übergriffen auf Letzte Generation

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Polizeibeamte entfernen die festgeklebte Hand eines Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ mit Olivenöl von einer Straße. Nur wenige Minuten nach dem Freispruch für fünf Mitglieder der „Letzten Generation“ vom Vorwurf der Nötigung haben die Klimaaktivisten eine Hauptverkehrsstraße blockiert. Zehn Frauen und Männer setzten sich auf eine Kreuzung und protestierten gegen die Folgen der Klimakrise.

Polizeibeamte entfernen die festgeklebte Hand eines Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ mit Olivenöl von einer Straße.

In den meisten Fällen handelt es sich um den Vorwurf der Körperverletzung. 

Wegen Übergriffen auf Blockadeteilnehmer der Letzten Generation haben die Strafverfolgungsbehörden deutschlandweit mindestens 142 Ermittlungsverfahren gegen Autofahrer oder Passanten eingeleitet. Das gehe aus einer Abfrage bei den Ermittlungsbehörden aller Städte hervor, in denen die Klimaaktivisten der Letzten Generation Blockadeaktionen ausgeführt haben, berichtete „rbb24 Recherche“ am Freitag. 47 Ermittlungsbehörden hätten geantwortet. Es gehe in den meisten Fällen um Körperverletzung, gab die Redaktion an. Weitere Tatvorwürfe seien Nötigung und Beleidigung.

Zahl der tatsächlichen Übergriffe wahrscheinlich deutlich höher

Allein 99 der Ermittlungsverfahren seien von der Berliner Polizei eingeleitet worden. In zwei Fällen seien bislang Strafbefehle beantragt worden, heißt es. Da die Teilnehmenden der Blockaden dem Bericht zufolge selbst nur selten Anzeige erstatten, gehen Sicherheitsexperten davon aus, dass die Zahl der Übergriffe weitaus höher liegt.

Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation kleben sich regelmäßig auf Straßen fest und blockieren so den Verkehr oder sie beschmieren Kunstwerke, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. (afp)

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