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BundeswehrWehrbeauftragte Eva Högl fordert Debatte über neue Form der Wehrpflicht

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Eva Högl (SPD), Wehrbeauftragte des Deutscher Bundestag, aufgenommen bei einem Interview mit der dpa Deutsche Presse-Agentur. (Archivbild)

Eva Högl (SPD), Wehrbeauftragte des Deutscher Bundestag. (Archivbild)

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, bringt in einem Interview die Einführung einer neuen Art der Wehrpflicht ins Spiel.

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, fordert eine Diskussion über eine Einführung einer neuen Art der Wehrpflicht. „Wir müssen die Debatte jetzt beginnen – auch über die Frage, wie viel Zwang, wie viel Freiwilligkeit nötig ist“, sagte die SPD-Politikerin der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch).

Klar sei aber auch: Ich will nicht zur alten Wehrpflicht zurück.
Eva Högl, Wehrbeauftragte des Bundestags

„Wir brauchen auf jeden Fall mehr Personal bei der Bundeswehr.“ Sie müsse die Rahmenbedingungen verbessern und die Einsatzbereitschaft gewährleisten. „Sonst gehen die Besten verloren.“ Klar sei aber auch: „Ich will nicht zur alten Wehrpflicht zurück.“ Die Debatte gewinne jetzt wieder an Fahrt und darüber freue sie sich. Sie helfe aber im Zusammenhang mit „dem fürchterlichen Ukraine-Krieg“ nicht weiter.

Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete die Aussetzung der Wehrpflicht jüngst als Fehler

„Es würde Jahre dauern, bis man überhaupt Konzepte hat, bis die Infrastruktur und Ausbildungskapazitäten aufgebaut wären.“ Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte die Aussetzung der Wehrpflicht durch die schwarz-gelbe Bundesregierung im Jahr 2011 jüngst als Fehler bezeichnet – zugleich aber betont, dieser lasse sich nicht „mal eben so im Handumdrehen“ zurückholen.

„Wir haben gerade andere Aufgaben zu stemmen, die viel Geld, Kraft und Zeit kosten. Und die stehen im Vordergrund“, sagte er. Die FDP fordert dagegen, Debatten über eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht zu beenden. Darüber hinaus warnte Högl vor einem überstürzten Bundeswehrabzug aus Mali. „Wir sollten uns Zeit für einen geordneten Rückzug nehmen“, sagte sie der Zeitung.

Sie teile zwar die Einschätzung von Pistorius, dass der Mali-Einsatz unter den aktuellen Bedingungen keinen Sinn mehr mache. „Es ist aber auch richtig, jetzt nicht holterdiepolter abzuziehen.“ Högl sprach sich dafür aus, im Wesentlichen am Zeitplan bis Mai 2024 festzuhalten. (dpa)

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