El Salvador2000 Häftlinge in neues Mega-Gefängnis gebracht – Ausnahmezustand verlängert

Lesezeit 2 Minuten
Das im Januar in El Salvador fertiggestellte CETOT (Terrorismus-Gefängnis) gehört zu den größten Haftanstalten der Welt. Jetzt wurden die ersten 2000 Häftlinge in den für 40.000 Menschen konzipierten Komplex gebracht.

Das im Januar in El Salvador fertiggestellte CETOT (Terrorismus-Gefängnis) gehört zu den größten Haftanstalten der Welt. Jetzt wurden die ersten 2000 Häftlinge in den für 40.000 Menschen konzipierten Komplex gebracht.

Die ersten 2000 Gang-Mitglieder in San Salvador wurden in ein neues Massen-Gefängnis für 40.000 Inhaftierte gebracht. Im Kampf gegen Kriminalität hat die Polizei in den vergangenen Monaten auch tausende Unschuldige festgenommen.

2000 Häftlinge, die Gangs angehören sollen, wurden am Freitag (24. Februar) in ein neues Massen-Gefängnis, das CECOT, gebracht. Die Abkürzung steht für „Centro de Confinamiento del Terrorismo“ (Zentrum zur Zwangsunterbringung von Terrorismus).

El Salvador: Haftanlage in Tecoluca eröffnet

Die Haftanlage in Tecoluca, rund 75 Kilometer südöstlich der Hauptstadt San Salvador, sei ein wesentlicher Faktor, um den Kampf gegen die gewalttätigen Banden vollständig zu gewinnen, schrieb der konservative Bukele auf Twitter. Das Gefängnis nimmt nach Angaben der Regierung insgesamt eine Fläche von 165 Hektar im Zentrum des Landes ein. Rund 850 Soldaten und Polizisten sollen es überwachen.

Im Kampf gegen kriminelle Banden in El Salvador hat das Parlament erst kürzlich den umstrittenen Ausnahmezustand verlängert, der in den vergangenen Monaten auch zur Festnahme von tausenden unschuldigen Zivilisten geführt hat.

Für die Verlängerung um einen Monat stimmten 67 der 84 Abgeordneten. Sie folgten damit einem Vorschlag von Präsident Nayib Bukele. „Das Land hat sich schon gewandelt, wir werden keinen Schritt zurück machen“, sagte Parlamentspräsident Ernesto Castro. „Wir werden uns von allen Bandenmitgliedern befreien.“

Ausnahmezustand in El Salvador seit März 2022

El Salvadors Regierung hatte im März vergangenen Jahres der organisierten Bandenkriminalität den Kampf angesagt und den Ausnahmezustand verhängt. Dieser ermöglicht unter anderem Inhaftierungen ohne Richterbeschluss.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren den Ausnahmezustand als drastische Einschränkung von Grundrechten. Vor einem Monat hatte Präsident Bukele eingestanden, dass auch mehrere tausend unschuldige Zivilisten dadurch im Gefängnis landeten.

Mindestens 3000 Inhaftierte, deren Unschuld erwiesen sei, seien bereits wieder freigelassen worden. Die Regierung rechtfertigt die immer wieder erfolgende Verlängerung des Ausnahmezustandes unter anderem mit der sinkenden Mordrate im Land, worin sie eine Bestätigung ihrer Strategie sieht.

Das vom Presse-Sekretariat des Präsidenten in El Salvador zur Verfügung gestellt wird, zeigt Wachleute, die Häftlinge im neuen Gefängnis „CECOT “abführen.

Das vom Presse-Sekretariat des Präsidenten in El Salvador zur Verfügung gestellt wird, zeigt Wachleute, die Häftlinge im neuen Gefängnis „CECOT “abführen.

Laut offiziellen Angaben wurden im vergangenen Jahr 7,8 Morde auf 100.000 Einwohner verübt. 2021 seien es noch 18,1 Morde auf 100.000 Einwohner gewesen. Insgesamt wurden laut offiziellen Angaben unter dem Ausnahmezustand bereits 64.000 mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen. (afp, dpa)

KStA abonnieren