Kommentar zur Geheimdokumente-AffäreDie Anklage ist für Trump ein Fallstrick bei der Kandidatenkür

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Donald Trump hat schon viele Skandale überstanden. Die nun gegen ihn erhobene Anklage könnte bei den Republikanern Zweifel stärken, Trump als Präsidentschaftskandidaten ins Rennen zu schicken, kommentiert Karl Doemens.

Donald Trump hat schon viele Skandale überstanden. Die nun gegen ihn erhobene Anklage könnte bei den Republikanern Zweifel stärken, Trump als Präsidentschaftskandidaten ins Rennen zu schicken, kommentiert Karl Doemens.

Der Wunsch der Republikaner nach einer personellen Alternative für die Präsidentschaftskandidatur könnte durch die Klage größer werden.

Jetzt aber bestimmt! Dieses Mal geht es Trump an den Kragen. Wirklich? Schon so oft haben Beobachter das politische Ende des Ex-Präsidenten vorhergesagt, während es dem skrupellosen Gesetzesverächter immer wieder gelang, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, dass man die nun bevorstehende Anklage in der Geheimdokumentenaffäre nicht mit Erwartungen überfrachten sollte.

Zwar geht es dieses Mal – anders als bei der Schweigegeldzahlung an Pornostar Stormy Daniels – nicht um einen Buchungsfehler, sondern um mögliche Justizbehinderung oder gar Spionage. Eine Verurteilung würde also schwerer wiegen. Gleichwohl harrt Trumps zentrales Vergehen weiter der juristischen Aufarbeitung: sein unerhörter Versuch, eine demokratische Wahl zu manipulieren.

Jeder zweite Republikaner ist noch unentschieden

So liegt der Wert des aktuellen Prozesses vor allem in seiner Auswirkung auf die bevorstehenden Vorwahlen der Republikaner. Die Hardcore-Anhänger des Ex-Präsidenten wird er nicht umstimmen. Doch gut die Hälfte der Partei wirkt bei der Kandidatenpräferenz noch unentschieden.

Je mehr Trump juristisch in Schwierigkeiten kommt und je aberwitziger er sich daraufhin in seine narzisstische Opferrolle hineinsteigert, desto größer könnte der Wunsch der Mehrheit nach einer personellen Alternative werden.

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