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„Ohne neue Abhängigkeiten“Kretschmer will nach Waffenstillstand Energie aus Russland beziehen

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Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, steht vor Beginn der Sitzung des Sächsischen Landtages im Plenarsaal. (Archivbild)

Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, steht vor Beginn der Sitzung des Sächsischen Landtages im Plenarsaal. (Archivbild)

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Sachsens Regierungschef für Energie aus Russland ausspricht. Welche Argumente hat er?

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer plädiert dafür, nach einem möglichen Ende der Kämpfe in der Ukraine wieder Energie aus Russland zu beziehen.

„Unser Interesse muss sein, nach einem Waffenstillstand wieder in Energielieferungen aus Russland einzutreten“, sagte der CDU-Politiker der Funke-Mediengruppe. „Russland muss perspektivisch wieder Handelspartner sein - ohne dass wir in eine neue Abhängigkeit kommen.“ Wirtschaftsbeziehungen erhöhten auch die Sicherheit Deutschlands.

Nach einem möglichen Waffenstillstand: Michael Kretschmer will Energie aus Russland beziehen

Kretschmer hat sich wiederholt für eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen nach dem Krieg ausgesprochen - und dafür Kritik auch aus den eigenen Reihen geerntet. Wegen Russlands Krieg gegen das Nachbarland Ukraine sind mehrere westliche Sanktionen gegen Moskau verhängt worden.

Russland bezeichnet seinen Krieg gegen die Ukraine als militärische Spezialoperation. Die darauf folgenden westlichen Sanktionen hat Kremlchef Wladimir Putin hingegen als Wirtschaftskrieg kritisiert. Er verwies mehrfach darauf, dass darunter vor allem Europa leide. Die eigene Wirtschaft werde zwar auch getroffen, sie werde aber zunehmend unabhängig.

Wir müssen die Sanktionen gegen Russland auch aus dem eigenen ökonomischen Interesse betrachten.
Michael Kretschmer (CDU), sächsischer Ministerpräsident

Kretschmer sagte nun: „Wir müssen die Sanktionen gegen Russland auch aus dem eigenen ökonomischen Interesse betrachten.“ Die Energiepolitik in Deutschland führe zu Deindustrialisierung.

Auf die Frage, ob er sich nicht von dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bedroht fühle, antwortete Kretschmer: „Russland hat ein anderes Land angegriffen. Daher müssen wir uns verteidigungsfähig aufstellen.“ Das gelinge nur, wenn Deutschland wirtschaftlich stark sei. (dpa)