Nach seinem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Peking am 02. September hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un offenbar ungewöhnliche Vorkehrungen getroffen. Ein im Internet veröffentlichtes Video soll zeigen, wie Mitarbeiter des nordkoreanischen Staatschefs unmittelbar nach dem Treffen Möbel und Gegenstände sorgfältig reinigen.
Ein Mann wischt dabei die Armlehnen, die Rückenlehne und die Sitzfläche des Stuhls ab, auf dem Kim gesessen hatte. Eine Assistentin trägt das Trinkglas des Machthabers auf einem Tablett aus dem Raum.
Gesundheitszustand des Diktators ist streng geheim
Der russische Journalist Alexander Yunaschew berichtete auf seinem Telegram-Kanal, die Begleiter hätten „alle Spuren von Kims Anwesenheit sorgfältig zerstört“. Das Treffen fand am Rande einer Militärparade in Peking statt, die Chinas Präsident Xi Jinping nutzte, um die internationale Bedeutung seines Landes zu unterstreichen. Nach dem mehr als zweistündigen Gespräch verabschiedeten sich Kim und Putin mit einer Umarmung.
Warum Kim Jong-un auf die Beseitigung möglicher DNA-Spuren geachtet haben könnte, bleibt unklar. Beobachter vermuten, dass Geheimdienste mithilfe von Speichel, Haaren oder anderen biologischen Spuren Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des nordkoreanischen Machthabers ziehen könnten. Medien aus Japan und Südkorea berichten seit Jahren, Kim reise stets mit eigener Toilette und lasse Aufenthaltsorte gründlich säubern, um keinerlei biologische Hinweise zurückzulassen.
Kim Jong-un ist nicht der einzige Staatschef, der so weit geht. Auch Putin selbst soll laut Medienberichten seit Jahren bei Auslandsreisen Urin- und Stuhlproben von Leibwächtern einsammeln lassen, die in speziellen Behältnissen zurück nach Moskau gebracht werden. Ziel sei es ebenfalls, zu verhindern, dass ausländische Dienste Informationen über seinen Gesundheitszustand gewinnen könnten.