Köln möchte die Außenstelle der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem eröffnen. Berivan Aymaz (Grüne) warb jetzt in Jerusalem für die Vergabe nach NRW.
Brief an Yad-Vashem-ChefAußenstelle von Holocaust-Gedenkstätte soll nach NRW kommen

Die Grüne Berivan Aymaz ist Vizepräsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalen.
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Landtagvizepräsidentin Berivan Aymaz (Grüne) hat in einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Dani Dayan, dafür geworben, eine geplante Außenstelle in Nordrhein-Westfalen zu eröffnen. „Aus NRW möchten wir einen nachhaltigen Beitrag zur Erinnerungskultur in Deutschland und Europa leisten und zudem die langjährige Partnerschaft mit Yad Vashem in besonderer Weise vertiefen“, heißt es in dem Schreiben, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Eine lebendige Erinnerungsarbeit sei der zentrale Pfeiler im Kampf gegen Antisemitismus, Hass und Geschichtsvergessenheit und stärke damit die Werte der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Geschichtsrevisionistischen Narrativen, Relativierungen und Judenfeindlichkeit müsse gemeinsam etwas entgegengesetzt werden. „Unsere Antwort darauf sollten Orte sein, die Wissen vermitteln, Haltung prägen und Demokratie resilient machen gegen Angriffe von innen wie von außen“, schrieb Aymaz.
Auch Düsseldorf und Dortmund unter Bewerbern
In NRW bemühen sich neben Köln auch Düsseldorf und Dortmund um das geplante „Education Center“. Düsseldorf hat ein ehemaliges Theater außerhalb der City angeboten, Dortmund einen ehemaligen Deportationsbahnhof. Köln hat einer Delegation aus Israel das ehemalige Studienhaus des Römisch-Germanischen Museums direkt neben dem Dom als möglichen Standort präsentiert. Neben NRW bemühen sich auch Bayern und Sachsen darum, die Außenstelle errichten zu können.
Aymaz ist die Vorsitzende der Parlamentariergruppe NRW-Israel. Die Freundschaft mit Israel sei für den Landtag „kein Lippenbekenntnis, sondern in unserer täglichen Arbeit praktizierte Solidarität“, schrieb die Grüne. Sie selbst habe als 17-Jährige im Rahmen eines Schüleraustauschs erlebt, „welche tiefgreifende und nachhaltige Wirkung von Yad Vashem“ ausgehe. Der Besuch habe ihre Sicht auf Israel, jüdisches Leben und die besondere Verantwortung im Kampf gegen den Antisemitismus bis heute „stark geprägt“.
