Wegen Nähe zu PutinNRW feuert Schröder-Kim als Repräsentantin

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Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Frau So-yeon Schröder-Kim sitzen im Publikum bei einer Veranstaltung. Frau Schröder-Kim trägt einen orangefarbenen Blazer.

Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Frau Soyeon Schröder-Kim

Mit ihrer Teilnahme an einer Party in der russischen Botschaft hat Soyeon Schröder-Kim das Fass zum Überlaufen gebracht. 

Die landeseigene Gesellschaft „NRW.Global Business“ hat sich von Soyeon Schröder-Kim getrennt. Die Gattin des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) war für das NRW-Unternehmen als Repräsentantin in Südkorea angestellt. Schröder-Kim hatte in der vergangenen Woche an einer Feier in der russischen Botschaft in Berlin teilgenommen und damit für Kritik gesorgt. Eine Sprecherin von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Frau Schröder-Kim ist mit sofortiger Wirkung freigestellt und das Dienstverhältnis wird nun durch NRW.GlobalBusiness fristlos beendet“.

NRW.Global Business habe Schröder-Kim „mehrfach darauf hingewiesen, sich mit öffentlichen Äußerungen zu politischen Themen zurückzuhalten“, sagte die Sprecherin unserer Zeitung. NRW.Global Business habe dem Land NRW bereits 2022 vorgeschlagen, die Zusammenarbeit zu beenden. „Auf ausdrücklichen Wunsch des damals amtierenden Wirtschaftsministers hat NRW.Global Business im Juni 2022 einen bis Ende 2023 befristeten Vertrag mit Frau Schröder-Kim geschlossen“, hieß es. Damals leitete der FDP-Politiker Andreas Pinkwart das Wirtschaftsministerium.

NRW.Global Business ist das Aushängeschild und die Visitenkarte für das Industrieland NRW. Die Gesellschaft hilft Firmen, die sich in NRW ansiedeln wollen, und vernetzt heimische Unternehmen mit internationalen Geschäftspartnern. Ein Geschäft, das von der hohen Glaubwürdigkeit und dem diplomatischen Geschick der „NRW-Botschafter“ lebt.

Frau Schröder-Kim hat die Augen geschlossen und die Hände gefaltet, im Hintergrund ist der Kreml zu sehen.

Betende Schröder-Kim: Schon damals hatte sie die NRW-Landesregierung in Verlegenheit gebracht.

Schon im März vergangenen Jahres hatte Schröder-Kim die NRW-Landesregierung in Verlegenheit gebracht, als sie ein Foto von sich in den sozialen Netzwerken veröffentlichte, das sie betend vor dem Hintergrund des Kremls in Moskau zeigte. Gegenstand der Tätigkeit von Schröder-Kim war laut Wirtschaftsministerium „die Werbung für den Wirtschaftsstandort NRW in Korea, Identifizierung von koreanischen Unternehmen, die in Nordrhein-Westfalen wirtschaftlich aktiv werden möchten, und Unterstützung von Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, die an Geschäftskontakten in Korea interessiert“ sind.

Junge Liberale forderten Rauswurf

Die Jungen Liberalen hatten nach dem Auftritt in der russischen Botschaft den Rauswurf von Schröder-Kim gefordert. „Alle demokratischen Kräfte in Deutschland und NRW sind sich in ihrer Solidarität der Ukraine gegenüber einig“, sagte JuLi-Landeschef Alexander Steffen dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Die engen Beziehungen von Ex-Bundeskanzler Schröder zu seinem Freund Putin seien in diesem Zusammenhang bereits „sehr fragwürdig“. „Wenn aber seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim, die als Repräsentantin von NRW.Global Business und somit mittelbar Angestellte des Landes NRW, an einer Propaganda-Veranstaltung zum Tag der Befreiung in der russischen Botschaft auftaucht, untergräbt dies die wichtige Solidarität mit der Ukraine. Dieses Verhalten ist nicht hinzunehmen“, so Steffen. Nach einem Bericht des Magazins „Stern" soll die Koreanerin rund 180.000 Euro im Jahr für ihre Tätigkeit erhalten haben.

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