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Schlicht zu kompliziertNur noch wenig Drohnen über NRW-Gefängnissen

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Blick aus einer Zelle in der Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf.

Nur selten kommt es vor, dass per Drohne Ware durch die Gitterstäbe geschmuggelt werden.

Per Drohne die berühmte Eisensäge in den Knast schmuggeln. Das scheint kompliziert zu sein. So kompliziert, dass es laut Justizministerium kaum jemand versucht.

Im noch laufenden Jahr hat man laut Justizministerium acht Mal Drohnen an oder über Gefängnissen in NRW gesichtet. 2021 waren es zehn Fälle. Der Bund der Strafvollzugsbediensteten (BSBD) glaubt, dass der Zenit des Drohnenschmuggels überschritten sein könnte. Vermutlich ist es schlicht zu kompliziert.

Laut Justizministerium hatte man nach den acht Vorfällen (Stand Ende November) nur einmal ein kleines Päckchen gefunden – „so dass der Verdacht besteht, dass dieses abgeworfen wurde.“ Laut BSBD-Landeschef Ulrich Biermann gibt es tatsächlich weiter viele „konventionelle“ Versuche, Sachen in eine JVA zu schmuggeln. Auch wenn die Behörden die Drohnen weiter auf dem Schirm hätten, liege der Fokus vor allem auf der Kontrolle von Personen und Gegenstände, die ins Gefängnis kommen.

Dennoch schützen sich Justizvollzugsanstalten gegen Drohnen. Wie genau, das wird aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. „Drohnen-Kanonen“, die den Funkverkehr stören, hält Experte Biermann für Quatsch. Das Land hat sich bereits vor längerer Zeit dafür ausgesprochen, dass der Bund sich auf europäischer Ebene für sogenanntes hartes Geo-Fencing einsetzt.

Das würde bedeuten, dass jede Drohne eine innere Blockade für Knäste oder Flughäfen hätte. Und solche Objekte gar nicht anfliegen könnte.

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