Gewerkschaften fordern LohnerhöhungenPremier Sunak will Streikrecht in Großbritannien einschränken

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Rishi Sunak, Premierminister von Großbritannien, verlässt mit Akten unter dem Arm 10 Downing Street, um an der Fragestunde des Premierministers im Parlamentsgebäude teilzunehmen.

Der britische Premierminister Rishi Sunak verlässt 10 Downing Street.

In Großbritannien streiken zurzeit Beschäftigte verschiedener Branchen, Gewerkschaften fordern mehr Lohn. Der konservative Premierminister Rishi Sunak droht mit „neuen harten Gesetzen“.

Angesichts von Streiks in zahlreichen Branchen in Großbritannien will Premierminister Rishi Sunak das Recht zu Arbeitsniederlegungen einschränken. Seitdem er Regierungschef ist, arbeite er an „neuen harten Gesetzen, um die Menschen vor diesen Störungen zu schützen“, sagte Sunak am Mittwoch im britischen Parlament.

„Die Regierung war vernünftig. Sie hat die Empfehlungen eines unabhängigen Gremiums akzeptiert und in vielen Fällen höhere Lohnerhöhungen als im privaten Sektor gewährt“, sagte Sunak. Deshalb werde er entsprechende Maßnahmen ergreifen, falls sich die Gewerkschaften weiterhin „unvernünftig“ verhielten.

Vor allem bei der Post und der Bahn kommt es seit Monaten immer wieder zu Streiks. Die Gewerkschaften fordern deutliche Lohnerhöhungen im Einklang mit der Inflation, die zuletzt bei mehr als 11 Prozent lag. Das lehnen die Arbeitgeber ab, die dafür Rückendeckung von der konservativen Regierung haben.

Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes NHS wollen Arbeit niederlegen

Die Eisenbahngewerkschaft RMT lehnte jüngst ein neues Angebot ab, das für zwei Jahre jeweils vier Prozent mehr Lohn vorsah. Sie rief ihre Mitglieder für kommende Woche zu zwei 48-Stunden-Streiks auf und kündigte zudem einen längeren Ausstand über die Weihnachtstage an.

Am 15. und 20. Dezember wollen erstmals die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des chronisch unterfinanzierten Gesundheitsdiensts NHS die Arbeit niederlegen, am 21. dann die Rettungswagenfahrer. Bis Weihnachten wird in Großbritannien an jedem Tag in einer Branche gestreikt. Beobachter warnen vor einem „Winter des Unmuts“. (dpa)

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