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Besonderer SchutzKönnen innovative Masken Coronaviren abtöten?

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Beispielsweise die „Livinguard Pro Mask“ soll Coronaviren abtöten können.

Köln – Das Tragen von Masken soll im Pandemie-Alltag vor Infektionen mit dem Coronavirus schützen. Eine besondere Art von Masken soll die Viren nun aber nicht nur abhalten, sondern in kurzer Zeit fast vollständig abtöten. Das versprechen zumindest verschiedene Hersteller solcher Schutzmasken. Manche der Unternehmen werben nun auch damit, dass diese Masken als medizinische Masken weiter in Bus und Bahn sowie beim Einkaufen getragen werden können.

Die Hersteller der Masken nutzen dabei die Triomed- oder Livinguard-Technologien, wobei nach eigenen Angaben 99,9 Prozent der Sars-Cov-2-Erreger zerstört werden sollen. Deshalb schützen sie den Herstellern zufolge besser als andere Masken.

Studien: Das Abtöten der Viren kann funktionieren

Erste Studien zeigen, dass diese Masken funktionieren können. Forscher der University of Toronto haben eine Maske des Anbieters „i3 BioMedical“ mit der Triomed-Technologie untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die „Triomed Active Mask“ innerhalb von wenigen Minuten mehr als 99 Prozent der Coronaviren deaktiviert hat.

Die Livinguard-Technologie aus der Schweiz wiederum wurde von Forschern der Freien Universität Berlin untersucht. Es zeigte sich, dass die für die Masken genutzten Textilien im Vergleich zu anderen für die Maskenproduktion genutzte Materialien hohe Mengen an Sars-Cov-2-Viruspartikeln innerhalb weniger Stunden um bis zu 99,9 Prozent reduzieren können. „Die Textilien in diesen Masken können so die ausgeatmeten und an der Gesichtsmaske anhaftenden Viren kontinuierlich inaktivieren und den Umgang mit diesen Masken insgesamt sicherer machen“, erläutert Professor Uwe Rösler vom Institut für Tier- und Umwelthygiene der Freien Universität Berlin.

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Das funktioniert so: Die Textiloberfläche ist mit einer starken positiven Ladung versehen. Wenn Bakterien und Viren damit in Kontakt kommen, wird die negativ geladene mikrobielle Zelle zerstört, wodurch der Krankheitserreger dauerhaft vernichtet wird. Die Masken selbst sowie die Filtrationsleistung der Masken wurden allerdings nicht untersucht.

Experten: Weitere Studien nötig

Experten fordern allerdings weitere Studien solcher Masken, um ihre Wirkung ausführlicher zu testen. Der Mainzer Virologe Bodo Plachter sagte dem SWR: „Grundsätzlich wäre es wichtig, dass die Wirkung solcher Masken in Studien getestet werden, die auch ein wissenschaftliches Begutachtungsverfahren durchlaufen haben.“

Jörg Feldmann von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sagt dem BR, dass solch speziell beschichte Masken – wenn sich die Ergebnisse der Forscher in Toronto und Berlin bestätigen lassen – das Risiko einer Übertragung etwas verringern, allerdings nicht komplett ausschließen. Man könne sich weiterhin etwa durch einen Topfen, den man ins Auge bekomme, anstecken, so Feldmann. Gründliches Händewaschen sowie genügend Abstand seien weiterhin notwendig. Zudem gelte wie bei allen Masken: Wenn sie nicht dicht anliegen, könnten an den Seiten Aerosole eindringen.

Gelten die Viren-Killer-Masken auch als medizinische Masken?

Während es sich bei der „Triomed Active Mask“ um eine Einwegmaske mit antimikrobieller Beschichtung handelt, gibt es von der Livinguard-Technologie wiederverwendbare Masken, die nach eigenen Angaben bis zu 210 Tage genutzt werden können und dabei lediglich einmal die Woche mit kaltem Wasser gewaschen werden müssten.

Zum Teil seien diese sogar als medizinische Masken klassifiziert und dürften deshalb nun auch weiterhin beim Fahren von Bus und Bahn sowie beim Einkaufen genutzt werden, so die Hersteller. Eine entsprechende Zertifizierung haben allerdings nicht alle Masken mit der Livinguard-Technologie. Derzeit geben die Hersteller eine solche für die „Livinguard Pro Maske“ sowie für die „7-Monatsschutzmaske“ von „Viral Protect“ an.