Im August fliegen Wespen vermehrt auch dort, wo Menschen sind. Was bei Wespenstichen hilft und wann man den Notruf wählen sollte.
Wespenzeit im AugustWas bei einem Wespenstich wirklich hilft

Wer draußen isst, sollte Speisen und Getränke abdecken, nicht nach Wespen schlagen und Ruhe bewahren, um Stiche zu vermeiden.
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Sommer, Sonne, Wespenstich? Im August sind Wespen auf Nahrungssuche für ihr wachsendes Volk und daher besonders aktiv und in der Nähe von Menschen anzutreffen. Die Hochsaison der Wespenzeit ist typischerweise im August, wenn die Wespenvölker ihren Höhepunkt erreichen. Doch auch wir Menschen halten uns im Sommer selbstverständlich mehr im Freien auf, laufen barfuß über den Rasen, frühstücken auf der Terrasse oder grillen im Garten. Da kann es zu unschönen Begegnungen kommen: Und die Wespe sticht zu.
Das Gift, das die Tiere dabei in die Haut bringen, sorgt nicht nur für starke Schmerzen, sondern auch für eine fiese Schwellung. Was hilft?
Wespenstich, was tun?
Als Erstes prüft man am besten, ob noch ein Stachel in der Haut steckt. Falls ja, spricht das dafür, dass eine Biene die Übeltäterin war.
Der Stachel muss rasch raus. „Daran hängt nämlich eine Giftblase und die pumpt weiter Gift in die Haut“, sagt Prof. Thilo Jakob, Vorstandsmitglied der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Das kann man unterbinden, indem man den Stachel vorsichtig mit einer Pinzette, Plastikkarte oder dem Fingernagel abkratzt. Wichtig: Die Haut dabei nicht mit den Fingern zusammendrücken, sonst presst man womöglich noch mehr Gift hinein.
Beste Hilfe beim Wespenstich: Kühlen, kühlen, kühlen
Ob Wespen- oder Bienenstich: Jetzt ist kühlen angesagt - etwa mit einem Kühlpack, Eiswürfeln oder kaltem Wasser, rät die Stiftung Gesundheitswissen. Kälte hemmt nämlich die Entzündung, die hinter jedem Insektenstich steht und die lästigen Beschwerden verursacht. Ideal dafür ist auch ein Antihistaminikum-Gel. Ein Wespenstich sollte etwa 10-15 Minuten lang gekühlt werden. Danach sollte eine Pause eingelegt werden, bevor die Kühlung bei Bedarf wiederholt wird.

Was hilft bei Wespenstichen? Kühlen ist am besten.
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Die Hausapotheke ist gerade nicht greifbar, auch sonst nichts Kaltes? Notfalls tut es auch der eigene Speichel. „Spucke ist nichts anderes als eine Flüssigkeit, die man immer dabei hat - und die den Stich kühlt“, sagt Thilo Jakob. Denn liegt Feuchtigkeit auf der Haut, reicht schon ein leichter Luftzug oder ein Pusten, um ihr Wärme zu entziehen - so funktioniert der Kühleffekt.
Wespenstich: Hausmittel Zwiebel
Einen gewissen Kühleffekt bringt auch die aufgeschnittene Zwiebel, die als Hausmittel-Klassiker bei Wespenstichen gilt. Hier ist aber etwas Vorsicht angesagt: In Zwiebeln steckt nämlich viel Säure, wodurch es zu Verätzungen der Haut kommen kann. „Wir haben schon Patienten gesehen, die sich Zwiebelscheiben mit einem schön dicken Verband auf die Haut gemacht und das für 24 Stunden darauf gelassen haben“, sagt Jakob.
Auch nach dem Kühlen können Gestochene antihistamin- oder leicht kortisonhaltige Salben anwenden.
Wenn der Insektenstich zum Notfall wird
In zwei Fällen kann sich ein Bienen- oder Wespenstich zum Notfall entwickeln:
1. Wenn das Insekt im Mund oder Rachen zugestochen hat. Schleimhäute und Zunge können so stark anschwellen, dass Atemnot droht, erklärt die Stiftung Gesundheitswissen. Bis Hilfe eintrifft, gilt: Eis oder Eiswürfel lutschen und einen kalten Umschlag um den Hals legen.
2. Bei Verdacht auf allergischen Schock. Rund zwei bis drei Prozent der Menschen in Deutschland haben eine Insektengiftallergie, reagieren also übermäßig stark auf Stiche. Dabei kann es zu lebensgefährlichen allergischen Schocks kommen, die Atemnot oder Kreislaufprobleme mit sich bringen. Gerade wenn das zum ersten Mal vorkommt, sollte man den Notruf 112 wählen, so Thilo Jakob.