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IntervallfastenHirschhausen-Diät und Bracht-Methode – zwei Ansätze

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Das Prinzip von Intervallfasten ist schnell erklärt: Acht Stunden am Tag darf man essen, 16 Stunden lang nicht, Schlafenszeit eingerechnet.

  • Das Prinzip von Intervallfasten ist schnell erklärt: Acht Stunden am Tag darf man essen, 16 Stunden lang nicht, Schlafenszeit eingerechnet.
  • Durch die Essenspausen wird Insulin im Blut komplett abgebaut und die Fettverbrennung aktiviert. Weil es keine strengen Essensvorschriften gibt, ist das Prinzip gut in den Alltag zu integrieren.
  • Wir stellen zwei verschiedene Methoden des Intervallfastens vor: die Hirschhausen-Diät und das Intervallfasten mit Petra Bracht.

Nach Low Fat, High Fat und Low Carb ist derzeit das Intervallfasten beliebt, um Gewicht zu verlieren. Das Prinzip ist schnell erklärt: Acht Stunden am Tag darf man essen, 16 Stunden lang nicht, Schlafenszeit eingerechnet. Als Getränke sind Wasser, schwarzer Kaffee oder Tee sowie ungesüßter Früchte- und Kräutertee erlaubt.

Eine andere Art des Intervallfastens ist die sogenannte 5:2-Methode, bei der fünf Tage lang normal und zwei Tage wenig gegessen wird. Beim alternierenden Fasten wird abwechselnd an einem Tag gegessen und gefastet.

Pausenzeiten lassen sich variieren

Durch die Essenspausen wird Insulin im Blut komplett abgebaut und die Fettverbrennung aktiviert. Weil es keine strengen Essensvorschriften gibt, ist das Prinzip gut in den Alltag zu integrieren. Die Pausenzeiten lassen sich variieren, so dass man auch Essenseinladungen am Abend annehmen kann. Wer nur an einem Drittel des Tages Nahrung zu sich nehmen darf, spart zudem Kalorien ein – vorausgesetzt, es werden nicht acht Stunden lang Pizza, Pommes und Eis gegessen.

Da kein Lebensmittel verboten wird, entsteht auch kein Heißhunger darauf. Auch der Grundumsatz des Körpers wird nicht komplett heruntergefahren, der Jojo-Effekt nach Ende der Diät bleibt aus. Die genauen Zeiten, zu denen gegessen werden darf, geben Struktur.

Offenbar sind wir Menschen aber mit so einfachen Regeln nicht zufrieden und brauchen immer neue Ernährungsprogramme, an die wir uns halten können. Zum Intervallfasten gibt es unzählige Bücher, Rezepte und Tipps. Wir stellen zwei Ansätze vor.

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Die Hirschhausen-Diät

Bekanntester Unterstützer des Intervallfastens ist Dr. Eckart von Hirschhausen, Deutschlands „Doktor der Nation“. Er hat mit der Methode mehr als zehn Kilogramm abgenommen. Da er gerne darüber spricht und für das Intervallfasten wirbt, wird die Methode mittlerweile auch „Hirschhausen-Diät“ genannt. Seit einiger Zeit gibt es die Hirschhausen-App mit einem siebenwöchigen Programm.

Das Herunterladen der App aus dem Google Playstore oder von Itunes ist einfach. Als erstes muss man einige Fragen beantworten: Wann frühstückst du? Wann isst du zu Mittag, wann zu Abend? Begleitend zu den ersten Schritten können Nutzer sich anhören, warum Eckart von Hirschhausen abnehmen wollte und wie er auf das Intervallfasten kam.

Persönliche Kommentare von Hirschhausen

Die App ist persönlich. Hirschhausen erzählt via Audiofile, wie er zum Fasten kam und gibt in zahlreichen Audio-Einheiten medizinische und psychologische Tipps. Zudem wird Hintergrundwissen geliefert: Was darf ich eigentlich essen und trinken? Was tun bei Kopfschmerzen? Was tun gegen die Versuchung? Wie erkläre ich den anderen, dass ich nicht so viel esse?

Per Timer können sich die Nutzer ihre individuellen Intervalle einstellen und per Push-Nachricht daran erinnern lassen, wann die Fasten- oder Essenszeit beginnt. In der kostenlosen Version ist auch die erste Wochenaufgabe enthalten, in der die eigenen Ziele festgelegt werden sollen. Per Mail erhält man einen Fragebogen, auf dem man handschriftlich Fragen beantworten muss.

Was willst du in deinem Leben gern ändern? Wie oft nimmst du dir Zeit, in Ruhe zu essen, selber zu kochen, dich zu bewegen? Was kommt bei dir immer dazwischen, was hält dich davon ab, gesünder zu leben? Wie handelst du unter Stress? Was nimmst du dir vor? Ein „Vertrag mit mir selbst“ soll dabei helfen, bei der Sache zu bleiben.

Kostenlose Version bis zum vierten Tag

Das Programm ist auf sieben Wochen angelegt. Ohne zu bezahlen, kommt man bis zum vierten Tag, danach geht es für 39,99 Euro weiter. Im Paket sind weitere Audiofiles mit medizinischen und psychologischen Tipps, Motivationsübungen, Rezepte und Tipps für Meditationen. Es gibt in der App auch Interviews mit Menschen, die erfolgreich dran geblieben sind.

Fazit: Alles in allem ein gelungenes Paket aus Motivationshilfen, Unterhaltung und medizinischen Ratschlägen. Größter Vorteil: Als Hörer wird man nicht von oben herab behandelt und mit Vorgaben überschüttet. Hirschhausen gelingt es, wie ein Freund zu wirken, der einen sanft auf den richtigen Weg bringen will.

Intervallfasten mit Dr. Petra Bracht

Dr. Petra Bracht ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren und sieht im Intervallfasten nicht nur eine Methode, um schlank zu werden. Ihr zufolge sollen die bewussten Essenspausen auch Schmerzen beseitigen, die Selbstheilungskräfte aktivieren und Sodbrennen und Verstopfung abbauen. Die Ärztin führt in ihrem Buch eine ganze Liste von Krankheiten auf, die durch das Intervallfasten geheilt werden sollen.

Ihr wichtigster Tipp für die Einsteiger ist, abends möglichst früh zu essen und früh schlafen zu gehen. Für den Anfang genüge eine Pause von 12 Stunden. Nach etwa fünf Tagen verschwinde das Hungergefühl immer mehr und es falle nicht mehr schwer, am nächsten Morgen nichts zu essen und die Essenspausen immer weiter auszudehnen.

Körperliche Übungen unterstützen den Prozess

Bracht hat spezielle Kräftigungs- und Dehnungsübungen entwickelt, die den Prozess unterstützen und Schmerzen lindern sollen. Alle Übungen sind verständlich erklärt und mit Fotos dargestellt. Zudem liefert die Ärztin Zusatzinformationen für Schmerzpatienten.

Die Ärztin setzt auf eine vegane Ernährungsweise: „Jedes Prozent, das Sie weniger vom Tier essen, macht Sie gesünder.“ Dogmatisch wirkt sie trotzdem nicht. Die Rezepte, die das Buch für das 14-Tage-Einsteigerprogramm bietet, sind abwechslungsreich und appetitlich, so dass es auch Fleischfans leicht fallen dürfte, die pflanzliche Ernährung zumindest auszuprobieren.

Basic-Buddha-Bowl

Zutaten für zwei Personen

3 Kartoffeln 1 Handvoll Feldsalat 1 Handvoll Brokkoliröschen 1 Möhre 1 Handvoll Rotkohl 1/2 Avocado 1 EL Mandelblättchen

Für das Dressing

100 g Seidentofu Saft von 1 Zitrone 2 EL Agavendicksaft 1 EL Senf 1 TL schwarzer Sesam Salz, Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

Kartoffeln waschen, schälen und halbieren oder vierteln. In einem Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen, abdecken und 20-30 Minuten garen.

In der Zwischenzeit Feldsalat, Brokkoli, Möhre und Rotkohl waschen. Möhre in Stifte und den Rotkohl in Streifen schneiden. Die Avocado in Streifen schneiden.

Salat und Gemüse hübsch in der Bowl anordnen. In die Mitte kommen die gekochten Kartoffeln, drum herum werden der Feldsalat, die Möhrenstifte, gefolgt von den Brokkoliröschen und dem Rotkohl angerichtet. Die Avocadoscheiben über den Feldsalat geben.

Für das Dressing Seidentofu, Zitronensaft, Agavendicksaft, Senf und Sesam miteinander verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Über das Gemüse geben und mit Mandelblättchen bestreut servieren.

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