Schlangen-Plage auf MallorcaAggressive Hufeisennatter breitet sich aus

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Wenn sie sich bedroht fühlt, schnappt sie: die Hufeisennatter.

Nicht nur Touristen lieben Mallorca. Auch Schlangen scheinen sich dort sehr wohl zu fühlen: Die auf Mallorca nicht heimische Hufeisennatter macht sich derzeit auf der Balearen-Insel breit, wie das Mallorca Magazin berichtet. Zumindest im Nordosten der Insel sei bereits von einer „Schlangen-Plage“ die Rede.

Gerade in der Region um Artà hat sich dem Bericht zufolge die Lage verschärft. Etliche Anwohner sind verunsichert, weil sie die riesigen Schlangen nicht nur auf Feldwegen oder im Garten entdecken, sondern sogar in ihren Garagen oder Kellern.

Mallorca: 200 Schlangen wurden schon gefangen

„Seit April wurden 200 Schlangen auf der Insel eingefangen. Auf Formentera 600 seit November", sagte Dr. Samuel Piña Fernández, Professor an der Balearen-Universität UIB dem Mallorca-Magazin. Das Team rund um den Wissenschaftler will die Tiere untersuchen, um mehr über ihre Lebensweise zu erfahren.

Die als aggressiv geltende Schlangenart kann bis zu zwei Meter lang werden. Sie ernährt sich hauptsächlich von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Ratten, außerdem Vögeln und Eidechsen. Menschen kann sie aber nicht wirklich gefährlich werden. Allerdings könne die Hufeisennatter schnappen, wenn sie sich bedroht fühle, so Wissenschaftler Piña Fernández im Mallorca-Magazin.

Schlangenjäger: „Ein Biss ist nicht gefährlich, kann aber weh tun"

Schlangenjäger Pedro Vanrell von der Asociación Balear de Entidades de Caza (ABEC) betonte gegenüber der Mallorca-Zeitung, dass sie keinerlei Gift in ihrem Körper trage. „Ein Biss ist nicht gefährlich, kann aber weh tun." Vanrell und sein Team fangen die Schlangen mit speziellen Fallen und Mäusen als Köder.

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Manche Exemplare der Hufeisennatter werden bis zu zwei Meter lang.

Die Schlangen haben sich in den vergangenen Jahren so stark vermehrt, dass die Balearen-Regierung Alarm geschlagen hat. In einer Pressemitteilung des Umweltministeriums heißt es, die Schlangenart sei beim Import von Pflanzen versehentlich nach Mallorca eingeschleppt worden. Deswegen habe man 200 Fallen aufstellen lassen, um die eingeschläferten Tiere wissenschaftlich untersuchen zu lassen.

Schlangen haben die fast gesamte Insel erobert

Forscher Piña Fernández rät insbesondere die Einreisebestimmungen an Flughäfen anzupassen. Pflanzen müssten stärker auf blinde Passagiere untersucht werden. Der Wissenschaftler warnt allerdings, dass die Maßnahmen viel zu spät kommen.

Die Schlangen hätten inzwischen fast die ganze Insel erobert, so Piña Fernández im Mallorca-Magazin. Schließlich hätten sie keine natürlichen Feinde auf den Balearen. „Seit 14 Jahren werden die Tiere eingeschleppt. Die hatten genügend Zeit, sich zu vermehren.“ (rer)

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