Angefahrenen Radfahrer liegengelassenRaser in Aachen wegen Mordes angeklagt

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DPA Strafgesetzbuch

Symbolbild

Aachen – Er soll einen Radfahrer angefahren und einfach liegengelassen haben, so dass der 19-Jährige starb: Vor dem Aachener Landgericht hat der Prozess gegen einen Autofahrer wegen versuchten Mordes durch Unterlassen begonnen. Der heute 35-Jährige soll den Radler im vergangenen September auf einer dunklen Landstraße mit seinem Wagen erfasst haben.

Weil er laut Anklage von Mittwoch angetrunken war und keinen Führerschein hatte, soll er ohne Hilfe zu holen geflüchtet sein. Ein 42 Jahre alter Bekannter soll ihm beim Vertuschen des Unfalls geholfen haben und ist wegen Beihilfe angeklagt.

Raser-Prozess in Aachen: 42-Jähriger soll bei Vertuschung geholfen haben

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft befand sich der 42-Jährige mit seinem Auto hinter dem Wagen des 35-Jährigen und fuhr nach dem Unfall einfach weiter. Der 35-Jährige soll seinen Bekannten dann angerufen und um Hilfe gebeten haben. Daraufhin soll dieser mit einem Abschleppseil zum Unfallort zurückgekehrt sein und geholfen haben, den kaputten Wagen des Hauptangeklagten dort wegzuholen.

Der 35-Jährige kündigte an, im Prozess aussagen zu wollen. Der 42-Jährige will nach Angaben seiner Verteidiger schweigen. Der Radfahrer war bereits kurz nach dem Zusammenprall am Unfallort gestorben. Da unklar sei, ob Notärzte den jungen Mann hätten retten können, werte die Staatsanwaltschaft die Tat als versuchten Mord und nicht als Mord, hatte ein Gerichtssprecher im Vorfeld des Prozesses erläutert. (dpa/lnw)

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