Wiederaufbau in ArloffDer Frischemarkt Schmitz hat nach Renovierung wieder geöffnet

Lesezeit 3 Minuten
Frisch renoviert und wieder geöffnet: Der Frischemarkt Schmitz, der von Gemma und Thomas Schmitz betrieben wird und seit Jahrzehnten in Familienbesitz ist.

Frisch renoviert und wieder geöffnet: Der Frischemarkt Schmitz, der von Gemma und Thomas Schmitz betrieben wird und seit Jahrzehnten in Familienbesitz ist.

Bad Münstereifel-Arloff – Nur kurz hat Thomas Schmitz gehadert und sich gefragt: „Wie können wir das je wieder aufbauen?“ Einen Tag nach der Flutkatastrophe war das, bei der das Wasser etwa 1,75 Meter hoch im Frischemarkt stand, der von seiner Frau Gemma geführt wird und der vor Jahrzehnten von Schmitz’ Großmutter als Konsum-Markt eröffnet worden war.

An die Wasserhöhe erinnert eine Plakette neben der Tür. Statt der neuen Schaufensterscheibe befinden sich noch Bretter in der Wand hinter der Kasse. „Da hat die Fußgängerbrücke vom Mühlenkreuz mal kurz guten Tag gesagt und ist dann weitergeschwemmt worden“, erklärt Schmitz.

Zwei Wochen nach der Flut wieder am Start

„Viele Leute haben uns direkt nach der Flut gefragt, ob wir weitermachen“, erinnert sich Schmitz. Zeitungen und Zigaretten seien sehr nachgefragt gewesen. Schon im August, also zwei Wochen nach der Katastrophe, hatte der Frischemarkt wieder provisorisch geöffnet – auch dank tatkräftiger Unterstützung von vielen freiwilligen Helfern. „Unter anderem hatte ich einen Mann aus Leer hier, der mir die Wände aufgestemmt hat“, berichtet Schmitz. Ein Lieferant habe ihm mit Kühlregalen ausgeholfen und mit „Rat, Tat und Geld“.

Ende April begann dann aber doch die Renovierung des Geschäfts, das nun wieder geöffnet hat und als Vollsortimenter für viele Menschen im Dorf unverzichtbar ist, unter anderem wegen des Lieferdienstes, den sie anbieten. Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten noch nicht. Die Kunden freuen sich aber, dass Gemma und Thomas Schmitz ihre noch zersplitterte Pforte wieder offen haben.

Stolz präsentiert Martin Mehrens, Vorsitzender der Dorfvereinsgemeinschaft, vor der Flutstele die neue Dorffahne.

Stolz präsentiert Martin Mehrens, Vorsitzender der Dorfvereinsgemeinschaft, vor der Flutstele die neue Dorffahne.

Gelernt hat das Ehepaar aus der Flut. Die Steckdosen sind nun höher angebracht als vorher. Das Gebäude, in dem der Frischemarkt als Mieter untergebracht ist, wurde über die Wiederaufbauhilfe saniert.

Dorffahne jetzt zu erwerben

Draußen weht die neue Dorffahne im Wind, und zwar in der Hängevariante von 2 mal 0,8 Meter. Schon 130 Haushalte hat Martin Mehrens, Vorsitzender der Dorfvereinsgemeinschaft, die Flaggen mit dem Dorfwappen versorgt. 15 Euro kostet die große Variante, 13 Euro die Querfahne mit den Maßen 1,20 mal 0,8 Meter.

Zu sehen sind der Löwenkopf auf gelben Grund, der an das Wappen des Herzogtums Jülich angelehnt ist, sowie das Kurkölsche Kreuz. Unter dem Löwenköpf befindet sich eine fünfblättrige Heckenrose, das Schöffensiegel des kurkölschen Gerichts zu Arloff. Getrennt werden die Hintergrundfarben gelb und weiß von einem blauen Wellenbalken, der die Erft symbolisiert.

Der Bad Münstereifeler Historiker Harald Bongart, selbst ein studierter Heraldiker, empfahl Mehrens die Künstlerin Bernadette Stijf aus Tondorf. Erstellt wurden die Fahnen, die laut Mehrens höchster Qualität entsprechen, in der Bonner Fahnenfabrik.

„Es ist ein Zeichen der Gemeinsamkeit“, berichtet er. Besonders bei Dorffesten sollen die Fahnen hängen. „Oder, wenn man eben Lust dazu hat“, so Mehrens. Erworben werden kann die Dorffahne, die in jeder Ausführung 200-mal bestellt wurde, bei der Dorfvereinsgemeinschaft. Der Überschuss soll wieder für Projekte im Dorf eingesetzt werden.

KStA abonnieren