Papierloses RathausNeue Smartphone-App soll Blankenheimern das Leben erleichtern

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So sieht die Startseite der neuen Blankenheim-App aus. 

Blankenheim – Die Verwaltung der Gemeinde Blankenheim setzt konsequent auf Digitalisierung. Das soll nicht nur den Bürgern das Leben im Umgang mit den Fachabteilungen erleichtern. Die Blankenheim-App ist in dieser Form der erste Versuch im Kreis, das gesamte Gemeindeleben digital abzubilden – von den Müllabfuhrterminen bis zum Apothekennotdienst.

Im Rathaus hat vor Monaten ein Prozess begonnen, der die digitale Verwaltung zum Ziel hat. 30 Laptops wurden geleast und an alle Mitarbeiter verteilt, die regelmäßig in Besprechungen oder auf Terminen sind. In einem weiteren Schritt wurde der Posteingang umgestellt: Was auf Papier ankommt, wird eingescannt. Ausgedruckt wird nur noch im Ausnahmefall. Etwa der Gemeindehaushalt – aber nur ein Exemplar pro Ratsfraktion. Ansonsten gilt: bitte downloaden.

Blankenheim-App ist für Apple- und Android-Geräte erhältlich

Daneben fragt man sich im Rathaus, wie Anträge, Bescheide und anderes möglichst papierfrei und ohne Besuch des Antragstellers erfasst, bearbeitet und beschieden werden können. Immer geht das nicht, bei der Ausstellung etwa von polizeilichen Führungszeugnissen aber schon. Die Gebühren können mit einem elektronischen Bezahlsystem beglichen werden.

Nach und nach soll immer mehr digital erledigt werden können. Um etwa Kindertagesstättenbeiträge digital bezahlen zu können, ist eine umfangreichere Dateneingabe notwendig. Dazu investiert die Gemeinde in eine neue App. Die Freischaltung, inklusive Uploadmöglichkeit für eingescannte Anhänge, steht kurz bevor. Der Antragsteller wird sich dann den fertigen Bescheid als PDF ausdrucken können. Fertig ist schon die kostenlose Gemeinde-App, die der Programmierer der Blankenheimer Internetseite entwickelt hat. Die ist für Apple- und Android-Geräte erhältlich.

Sternenhimmel und Logo

Die App ist betont sachlich layoutet – ein Sternenhimmel, angeblich über Blankenheim fotografiert, ist das einzige gestalterische Element neben dem bekannten Gemeindelogo. „Uns geht es mit der App vor allem um Push-Nachrichten“, so Bürgermeisterin Jennifer Meuren. Gemeint sind Sofortinformationen, die in einzelnen Menüpunkten der App angeboten werden. „Man kann zum Beispiel den Termin der Müllabfuhr in seinem Ort, sortiert nach den Abfuhrarten, so einstellen, dass man am Tag oder der Woche vor dem Termin automatisch informiert wird“, so Meuren.

Weitere Menüpunkte sind etwa unter „Rathaus Aktuell“ Straßensperrungen oder Vor-Ort-Termine der mobilen Gemeindebücherei in den Ortsteilen.

Blankenheim-App: Updates durch Ortsvorsteher

Angeboten werden auch ein Veranstaltungskalender, die Apotheken-Notdienste sowie andere Informationen zur ärztlichen Versorgung, zu Einkaufsmöglichkeiten, Übernachtungsangeboten, Vereinen und anderem mehr.

Für Updates aus den Orten sind die Ortsvorsteher oder Aktive aus dem Vereinskartell zuständig. So setzt die App auf Interaktion – erst recht mit der Funktion der Bürgermeldung. Hier kann mitgeteilt werden, was im Dorf oder in der Gemeinde gerade wichtig ist. Um Missbrauch zu vermeiden, werden alle Beiträge moderiert, bevor sie veröffentlicht werden.

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4000 Euro kostete die Programmierung der App, von der die Gemeinde hofft, dass sie möglichst oft installiert wird. Auch so will die Verwaltung Zielgruppen in der Gemeinde erreichen, was immer schwerer wird: Manche informieren sich nach wie vor am liebsten über das gedruckte Verwaltungsmagazin „Meine Gemeinde“, manche wollen auf dem Facebook-Kanal oder in anderen Sozialen Medien wissen, was es Neues aus dem Rathaus und den Dörfern gibt, andere nutzen gerne Apps.

Wer nach wie vor persönlich einem Mitarbeiter der Verwaltung gegenüber sitzen will, der wird auch künftig eine offene Tür finden: „Das Bürgerbüro bleibt natürlich erhalten. Alle digitalen Angebote sind nur eine Ergänzung zu dem, was es schon gibt“, versichert Meuren.

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