Gute Laune auf dem GrünGolfer im Kreis dürfen wieder auf den Platz

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Endlich wieder abschlagen können Golfer im Kreis. Nach zweimonatiger Corona-Zwangspause dürfen die Golfplätze im Gegensatz zu vielen anderen Sportanlagen nun wieder öffnen.

Endlich wieder abschlagen können Golfer im Kreis. Nach zweimonatiger Corona-Zwangspause dürfen die Golfplätze im Gegensatz zu vielen anderen Sportanlagen nun wieder öffnen.

Kreis Euskirchen – Ein bisschen fehlen Jochen Knappertz die Worte. „Super!“ Etwas anderes könne er gerade dazu nicht sagen, wie er sich fühle. Seit Montag dürfen die Golfer von Burg Zievel wieder auf den Platz. Nach zwei Monaten Zwangspause. Eigentlich hätten sie laut Corona-Schutzverordnung noch bis zum 7. März warten müssen. Und der Präsident des Golfclubs ist nicht der Einzige, der von den guten Nachrichten förmlich überrumpelt wurde. Auch im Golfclub Bad Münstereifel ist die Freude groß. „Wir sind erst einmal sehr glücklich, dass wir überhaupt wieder spielen können“, sagt Geschäftsführer Tilman Wrede.  

Das zeige auch der große Andrang auf dem Platz.  „Es ist so, dass es schon sehr sehr stark angenommen wird“, so Wrede.„Die Stimmung ist ausgelassen, und wir sind ausgelastet“, berichtet auch sein Kollege Knappertz. Überall auf dem Grün tummelten sich in den vergangenen Tagen die Mitglieder des Golfclubs, coronabedingt in Zweier-Teams. Mehrere hundert Besucher seien es seit Anfang der Woche gewesen. 100 bis 120 jeden Tag, schätzt Knappertz.

„Das Wetter spielt uns in die Karten“

Kein Wunder, denn schließlich durften  die Golfplätze wieder öffnen, als am Montag mitten im meteorologischen Winter  plötzlich der Frühling ausbrach. „Das Wetter spielt uns in die Karten“, sagt Wrede. Auch bei ihm dürfen derzeit nur Mitglieder auf den Platz, ebenfalls nur in Zweier-Gruppen.  „Wenn man bedenkt, dass die Anlage 70 Hektar groß ist, bedeutet das, dass selbst bei Vollauslastung jeder 10000 Quadratmeter für sich hat“, sagt Wrede. Er wünsche sich, dass  das Golfen bald auch wieder mit Vierer-Teams erlaubt werde.

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Schließlich sei man die ganze Zeit an der frischen Luft, und Abstand halte man beim Golfen schon  deshalb, weil man weder Schläger noch Ball vom Mitspieler  im Gesicht haben wolle. Aber zunächst freue sich jeder auf der Anlage, dass  es überhaupt wieder losgehe. „Es ist einfach schön,  so viel Leben und freudige Gesichter auf der Golfanlage zu sehen“, sagt er.  Alle hätten eine unfassbar gute Laune und strahlten mit der Sonne um die Wette. Eine Beobachtung, die auch Knappertz auf Burg Zievel teilt: „Eine solche Freude bei den Golfern – so etwas habe ich noch nie erlebt.“

Belegschaft hart getroffen

Dabei waren Mitarbeiter und Mitglieder beider Clubs vor einer guten Woche noch pessimistisch gestimmt. Zwar sei durch die Mitgliedsbeiträge weiterhin Geld geflossen, doch alle variablen Einnahmen seien ausgefallen, berichtet Wrede. Staatliche Hilfen habe es im zweiten Lockdown für die Golfplätze nicht gegeben – und seine Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, sei für ihn auch keine Option gewesen. „Platzpfleger sind auch keine Großverdiener“, sagt er. Kurzarbeit hätte einige in seiner Belegschaft hart getroffen. Noch ärgerlicher sei es da gewesen, dass die Kollegen in Rheinland-Pfalz weiterhin öffnen durften.

Doch kurz vor dem vergangenen Wochenende begann sich die Stimmung zu drehen: Am Freitag gegen 14 Uhr hätte es die ersten Hinweise auf eine Lockerung gegeben, sagt Knappertz. „Um 15  Uhr war dann klar: Wir dürfen wieder öffnen.“ Doch es gab ein Problem: Die Mitarbeiter waren schon fast im Feierabend, es musste aber alles für den Spielstart vorbereitet werden. „Also haben wir das ganze Wochenende durchgearbeitet, damit am 22. Februar gespielt werden konnte“, berichtet Knappertz.

Hygieneauflagen trüben die Freude

Getrübt wird die Freude auch nicht von den strengen Hygieneauflagen. Die Startzeiten für die Runden auf dem Grün müssen bei beide Plätzen online gebucht werden. Zwischen 7 und 19 Uhr bietet der Club 91 Startzeiten in Abständen von acht Minuten an. In Bad Münstereifel können die Teams derzeit alle sieben Minuten von 8 bis 18 Uhr  auf den Platz.  Innerhalb einzelner Flights – einer Spielergruppe im Golf – müssen 1,5 Meter Abstand eingehalten werden. Zwischen verschiedenen Flights sind es sogar fünf Meter.

Sorgen, dass der Andrang mit der sinkenden Temperatur am Wochenende abflacht, macht Knappertz sich keine. „20 Grad im Februar – das ist natürlich ein fantastisches Wetter für Golfer. Aber 10 Grad sind immer noch super.“

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