Euskirchener SüdstadtKita mit sechs Gruppen eröffnet erst 2021

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Die Stadt plant am Baugebiet Weiße Erde in der Nähe der Kita Südstadt (oben) eine weitere Einrichtung auf der grünen Wiese.

Die Stadt plant am Baugebiet Weiße Erde in der Nähe der Kita Südstadt (oben) eine weitere Einrichtung auf der grünen Wiese.

Euskirchen – Am Rand des Baugebiets Weiße Erde in der Euskirchener Südstadt soll eine sechsgruppige Kindertageseinrichtung entstehen. Diesen Beschluss hat der Ausschuss für Generationen und Soziales gefasst. Für den Neubau ist ein Grundstück vorgesehen, das in der Nähe der Einmündung der Straße Weiße Erde in die Gottfried-Disse-Straße liegt. Weil der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan geändert werden müssen, geht die Stadtverwaltung davon aus, dass die Einrichtung erst 2021 zur Verfügung steht.

Im Rathaus ist man mit dieser zeitlichen Perspektive nicht glücklich, denn bereits zum kommenden Kindergartenjahr fehlen zur Deckung des Bedarfs in Euskirchen sechs Gruppen. Eine sinnvolle schnellere Alternative existiere aber nicht, schrieb der Leiter des Zentralen Immobilien-Managements, Günter Schikorra, in der Sitzungsvorlage.

Drei Kitas sollen bis 2022 eröffnen

Mittelfristig müssen nach jetziger Einschätzung im gesamten Stadtgebiet sogar 27 zusätzliche Gruppen geschaffen werden, allein 16 davon in der Kernstadt. Dort soll im Idealfall deshalb in den Jahren 2020 bis 2022 jeweils eine neue Kita den Betrieb aufnehmen, so Fachbereichsleiter Alfred Jaax.

Die Zahlen beruhen auf einer Prognose zur Bevölkerungsentwicklung, die bis ins Jahr 2038 reicht und damit natürlich Unwägbarkeiten enthält. Andererseits sieht die kurzfristige Flächenentwicklungsplanung der Stadt bis 2025 schon nur für Euskirchen neue Gebäude mit 620 Wohneinheiten vor. Bis 2030 sollen 490 weitere Einheiten hinzukommen, in den Jahren danach noch einmal 560.

Jaax legte dem Sozialausschuss auch die Berechnungen für die Außenorte vor. Die Verwaltung hat dafür jeweils mehrere Dörfer zu Wohnbereichen zusammengefasst – zum Beispiel Dom-Esch, Wüschheim sowie Groß- und Kleinbüllesheim.

Mehr Verkehr durch Kitas im Gebiet „Weiße Erde“

Im Entwurf des wohnungspolitischen Handlungskonzepts der Stadt ist nachzulesen, dass in diesen Orten bis 2025 Häuser mit rund 95 Wohneinheiten gebaut werden sollen. Dies hat zur Folge, dass drei Kita-Gruppen geschaffen werden müssen. Flächen, die dafür infrage kommen, befinden sich in Wüschheim und in der Nähe der Schule in Großbüllesheim. Im Wohnbereich Wißkirchen, zu dem auch Elsig und Euenheim gehören, sieht die Verwaltung einen Bedarf von 3,5 Gruppen.

Ein denkbarer Standort wäre Euenheim, so die Verwaltung, die auch in Kirchheim Zusatzbedarf ausgemacht hat, und zwar im Umfang von zwei Gruppen. Er könne übergangsweise in den Nachbarorten Stotzheim und Flamersheim abgedeckt werden. Der Wohnbereich Billig/Kreuzweingarten/Rheder benötigt ebenfalls zwei weitere Gruppen. Der Sozialausschuss beauftragte die Verwaltung, mögliche Standorte für die bis zu 27 neuen Kita-Gruppen zu ermitteln und einen Zeitplan auszuarbeiten.

Was die Einrichtung an der Straße Weiße Erde anbelangt, die für rund 100 Kinder konzipiert wird, muss die Stadt vor allem die verkehrliche Situation unter die Lupe nehmen. Nach Ansicht der Verwaltung liegt der Standort nicht optimal, zumal sich ganz in der Nähe bereits zwei Kindertageseinrichtungen mit insgesamt acht Gruppen befinden, sodass es vor allem für die üblichen Bringzeiten am Morgen mit einer spürbar höheren Belastung in der Straße Weiße Erde und in der Gottfried-Disse-Straße zu rechnen ist. Manfred van Bahlen (FDP) wies darauf hin, dass außerdem „gegenüber dem geplanten Kita-Standort ein Wohn- und Geschäftshaus entsteht, das ebenfalls für zusätzlichen Verkehr sorgen wird“.

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Die Verkehrsanbindung

Mit Fragen, die mit der Verkehrsanbindung der geplanten Kita Weiße Erde zusammenhängen, müssen sich der Ausschuss für Umwelt und Planung und der Ausschuss für Tiefbau und Verkehr beschäftigen.

Die Verwaltung zieht sogar in Erwägung, ein Einbahnsystem zu etablieren. Dafür müsste allerdings der nördlichste Seitenarm der Henri-Dunant-Straße verlängert werden, der derzeit eine Sackgasse ist. Eltern könnten in diesem Fall von der Straße Weiße Erde aus auf den Kita-Parkplatz fahren und das Areal über besagten Seitenarm der Henri-Dunant-Straße verlassen.

Egal, welche Lösung gewählt wird: Günter Schikorra, Leiter des Zentralen Immobilien-Managements, plädiert dafür, den Anreiz zu erhöhen, die Kinder zu Fuß oder zumindest in Fahrgemeinschaften zur Kita zu bringen und abzuholen, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren. (ejb)

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