In ihrer Wohnung in Hellenthal81-Jährige von Feuer eingeschlossen

Lesezeit 3 Minuten
Sowohl von drinnen als auch von außen über Steckleitern drangen die Einsatzkräfte unter Atemschutz zu der 81-jährigen Frau im brennenden Dachgeschoss vor.

Sowohl von drinnen als auch von außen über Steckleitern drangen die Einsatzkräfte unter Atemschutz zu der 81-jährigen Frau im brennenden Dachgeschoss vor.

Hellenthal – Es waren dramatische Minuten am Freitagnachmittag an der Hohenbergringstraße in Hellenthal. Nur dank des schnellen Eingreifens der Hellenthaler Feuerwehr konnte eine 81-jährige Bewohnerin gerettet werden, die beim Brand im Obergeschoss des Wohnhauses von Rauch und Flammen eingeschlossen war. Sie hatte sich zu diesem Zeitpunkt allein im Gebäude aufgehalten.

Wie das Feuer entstehen konnte, war bis zum Freitagabend noch völlig unklar. Gemeldet wurde gegen 16.15 Uhr zunächst ein vermuteter Dachstuhlbrand. „Noch während wir auf der Anfahrt waren, wurde gemeldet, dass der Dachstuhl brenne und sich außerdem noch eine Person im Hause aufhalte“, erklärte Gemeindebrandinspektor Daniel Pützer, der den Einsatz der Feuerwehr leitete.

In dem ausgebauten Obergeschoss des Dreifamilienwohnhauses war der Brand ausgebrochen. Nachdem die großen Scheiben der dort vorhandenen Loggia durch die Hitze des Feuers geplatzt waren, gab es eine Rauchgasdurchzündung. „Als wir an der Brandstelle eintrafen, stand das Dachgeschoss bereits in Vollbrand“, berichtete Pützer.

Feuerwehr wusste zunächst nicht, wo sich die Frau aufhält

Das größte Problem sei gewesen, dass der Feuerwehr nicht bekannt war, wo sich die vermisste Person aufgehalten hatte. Augenzeugen, die auf den Brand aufmerksam geworden waren, hatten vor dem Eintreffen der Feuerwehr versucht, bis zu der 81-Jährigen vorzudringen und die Wohnungseingangstür aufzubrechen. Dabei atmeten sie aber Rauchgas ein und mussten ihren Rettungsversuch abbrechen. Sie wurden später vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Mit einem massiven Einsatz leiteten die Feuerwehrleute die Rettung der Frau ein. Drei Trupps drangen unter Atemschutz in das Haus ein und machten sich auf die Suche nach ihr, ein weiterer Trupp stieg über Steckleitern durch die Fenster in das Dachgeschoss ein. Nach kurzer Zeit konnte die Frau gefunden und gerettet werden. Notarzt und Rettungskräfte versorgten die lebensgefährlich verletzte Frau an der Einsatzstelle und brachten sie danach ins Krankenhaus.

Die Feuerwehr war mit fünf Atemschutztrupps im Einsatz

„Zeitweise hatten wir fünf Trupps unter Atemschutz im Einsatz“, so Pützer. Mit drei C-Rohren, dem B-Rohr der Drehleiter, die aus Schleiden an den Einsatzort beordert wurde, sowie einem weiteren B- und einem C-Rohr, die von der Rückseite her eingesetzt wurden, gingen die Einsatzkräfte gegen die Flammen vor, die sie durch den massiven Löscheinsatz schnell bekämpft hatten.

Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach stellte für die Feuerwehr laut Pützer kein Problem dar. Von der Drehleiter aus konnte ein Löschangriff durch ein Fenster hindurch vorgenommen werden.

Nachdem der Brand unter Kontrolle und der Rauch beseitigt waren, kontrollierten die Einsatzkräfte sorgfältig die Räume und die Dachkonstruktion, um ein erneutes Aufflammen des Feuers durch versteckte Glutnester zu verhindern.

Im Einsatz waren insgesamt rund 50 Helfer. Am Brandort waren der Löschzug Hellenthal-Blumenthal und die Löschgruppe Hollerath-Ramscheid, die zusammen den Löschzug 1 der Gemeinde bilden. Unterstützt wurden die Hellenthaler Feuerwehrleute durch die Besatzungen der Schleidener Drehleiter, des Atemschutzcontainers des Schleidener Brandschutzzentrums und von zwei Rettungswagen sowie einem Notarzt.

KStA abonnieren