Digitale TransformationFünf Gewerbegebiete im Kreis Euskirchen bekommen schnelles Internet

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Mit Spaten und Glasfaser in der Hand blicken die Personen in die Kamera.

Der Spatenstich mit Gerd Wolter (v. l.), Rainer Braun, Simon Becker, Fördermittelberater der Firma AnteneKom, Sacha Reichelt, Achim Blindert und Ursula Schauf-Paschek.

Der Glasfaser-Ausbau in fünf Gewerbegebieten im Kreis Euskirchen soll Ende des Jahres fertig sein.

Das Wetter war ungemütlich, der Anlass umso schöner, als am Dienstag Behörden- und Firmenvertreter in der Rudolf-Diesel-Straße in Euskirchen zusammenkamen. Bei Regen vollzogen sie den symbolischen ersten Spatenstich für den Breitbandausbau im Gewerbegebiet Euro-Park.

Nicht nur dort, auch in Gewerbegebieten in Blankenheim, Mechernich, Nettersheim und Schleiden erhalten Betriebe die Chance, sich Glasfaseranschlüsse zu sichern. Eines haben die fünf Standorte gemeinsam: Sie sind bisher unterversorgt. Möglich wird die Modernisierung durch ein Sonderförderprogramm, mit dem Bund und Land NRW knapp 3,4 Millionen Euro in den Kreis Euskirchen fließen lassen, wie der Allgemeine Vertreter des Landrats, Achim Blindert, erklärte.

Euskirchen: Glasfaserausbau soll bis zum Jahresende fertig sein

Der Kreis Euskirchen koordiniert das Vorhaben. Den Ausbau übernimmt die Deutsche Telekom, die mit den Tiefbauarbeiten wiederum die Harzheimer Firma Franz-Josef Braun beauftragt hat. Sie will die Gesamtmaßnahme bis zum Jahresende beendet haben, wie Geschäftsführer Rainer Braun erklärte.

Nach Blinderts Angaben sollen 259 Adressen mit insgesamt 708 Betrieben einen gigabitfähigen Anschluss erhalten. Im Euro-Park seien derzeit 250 Megabyte pro Sekunde das Maximum, sagte Telekom-Regionalmanagerin Ursula Schauf-Paschek. Für das hohe Tempo müssen allerdings auch die Voraussetzungen im Gebäude stimmen, wie der Technische Leiter Gerd Wolter hinzufügte: „Mit einem kupferbasierten Netz im Haus bringt der neue Anschluss nichts.“

Digitale Transformation für Infrastruktur wichtig

Nach Blindert Worten wird mit dem Ausbau die digitale Transformation der hiesigen Wirtschaft vorangetrieben. Man sorge dafür, dass sich ein ländliches Gebiet wie der Kreis Euskirchen dank modernster Technik zukunftsfähig aufstelle.

Die beteiligten Kommunen leisten dafür jeweils einen Eigenanteil von zehn Prozent. Im Fall der Stadt Euskirchen handelt es sich um 170.000 Euro. Dies sei gut investiertes Geld, um die Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaftsbetriebe zu stärken, sagte Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos). Neben langfristig stabilen Steuersätzen, wie sie in Euskirchen zu erwarten seien, sei die Infrastruktur ein maßgeblicher Faktor für ansiedlungswillige Unternehmen. Glasfaser sei dabei unerlässlich.

Zu sehen ist das Ende eines aufgeschnittenen Glasfaserkabels.

Ein Blick in das Innere der Glasfaserkabel.

Die Firma Braun wird in den fünf Gewerbegebieten 16 Kilometer Gräben bauen und 91 Kilometer Glasfaserleitungen verlegen, wie Blindert ankündigte. Schauf-Paschek und Wolter betonten, dass die Telekom das Einverständnis der Grundeigentümer benötige. Nur wer dem Ausbau aktiv zustimme, habe die Möglichkeit, einen FTTH-Anschluss (Glasfaser bis ins Gebäude) zu bekommen.

Beauftrage man die Telekom, solange der Tiefbau laufe, erhalte man die Anbindung kostenlos, sagte Schauf-Paschek. Wer sich später dazu entschließe, zahle im Regelfall bis zu 800 Euro. Die Regionalmanagerin versicherte, dass die Telekom ihr Netz auch anderen Anbietern zur Verfügung stellen werde.

Die Adressen, die von dem geförderten Glasfaserausbau profitieren, und weitere Informationen sind im Netz zu finden.


Weitere Projekte

Der Kreis Euskirchen und die Telekom haben auch schon für 6000 vorher unterversorgte Privathaushalte Breitbandanschlüsse verlegt. Das Weiße-Flecken-Projekt, wie es genannt werde, sei mittlerweile abgeschlossen, sagte Achim Blindert.

Im Euskirchener Stadtgebiet will die Telekom nach den Worten von Regionalmanagerin Ursula Schauf-Paschek in den nächsten zwei Jahren 19.000 Haushalte mit Glasfaser versorgen.

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