Dieter Ohnrich, langjähriger stellvertretender Redaktionsleiter des „Kölner Stadt-Anzeiger“ in Euskirchen, ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
Nachruf der RedaktionAls Lokaljournalist in Euskirchen der Eifelregion stets treu geblieben

Dieter Ohnrich drückte ungezählten Ausgaben der in Euskirchen erstellten Lokalausgaben Euskirchener Land/Eifel des „Kölner Stadt-Anzeiger“ seinen Stempel auf.
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Auch wenn beruflich manchmal andere interessante Herausforderungen lockten, seiner Eifelregion und der Lokalredaktion Euskirchen/Eifel des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist Dieter Ohnrich während der ganzen Zeit seines beruflichen Schaffens treu geblieben. Und auch nach seinem Ausscheiden aus dem hektischen Redaktionsalltag verfolgte der langjährige stellvertretende Redaktionsleiter mit dem für ihn so typischen wachen Blick sehr genau das Geschehen in der Region und die Ausgabe der Tageszeitung, die er so lange Zeit mitgeprägt hat.
Am Donnerstag, 23. Oktober, ist Gerd Dieter Ohnrich im Alter von 78 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Mit seiner Ehefrau Marie-Luise, mit der er fast 50 Jahre zusammen war, den beiden Töchtern und dem Sohn, die seine Frau mit in die Ehe gebracht hatte, den beiden Enkelsöhnen, denen er immer sehr nahestand, und vielen weiteren Familienangehörigen und Freunden trauert auch die Redaktion Euskirchen/Gemünd der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft („Kölner Stadt-Anzeiger“ und Kölnische Rundschau) um den langjährigen Kollegen.
Er war stets ein ruhender Pol in der Euskirchener Redaktion
„Ich habe Dieter Ohnrich als sehr humorvollen und äußerst hilfsbereiten Kollegen kennengelernt, der über Jahrzehnte hinweg ein bedeutender Eckpfeiler der Euskirchener Redaktion war. Die damalige Chefredaktion wusste die Lokalausgabe bei ihm immer in den besten Händen“, sagt Michael Greuel, Mitglied der Chefredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Über 25 Jahre hinweg war der Strempter ein ruhender Pol der Euskirchener Redaktion. So beschrieb es der 2023 gestorbene Redaktionsleiter Wolfgang Rau, dem Ohnrich so lange Zeit im Büro gegenübersaß, als er 2005 seinen Kollegen und Freund in den Ruhestand verabschiedete: „Gleichgültig, ob die Ereignisse sich überschlugen, es personelle Engpässe zu bewältigen galt oder die Nerven der Kollegen blank lagen – Dieter Ohnrich behielt die Fassung und hielt die Stellung. Er ordnete, gestaltete und organisierte – ungezählten Ausgaben des in Euskirchen erstellten, Kölner Stadt-Anzeiger' mit den Lokalausgaben Euskirchener Land/Eifel drückte er seinen Stempel auf.“
Dieter Ohnrich war über Jahrzehnte hinweg ein bedeutender Eckpfeiler der Euskirchener Redaktion. Die damalige Chefredaktion wusste die Lokalausgabe bei ihm immer in den besten Händen.
In Wolfgarten geboren und in Kall aufgewachsen, machte er in den 1970er-Jahren sein Abitur am Städtischen Gymnasium in Schleiden und studierte in Aachen Jura. Früh faszinierte ihn der Journalismus. Er arbeitete zunächst freiberuflich und ab 1980 als Redakteur für den „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Mai 1993 wurde er stellvertretender Redaktionsleiter in Euskirchen.
Die Kommunalpolitik im Kreis Euskirchen hat er kritisch begleitet
Ohnrich galt als Meister der geschliffenen Sprache. Seine herausragenden Rechtschreibkenntnisse brachten ihm mit Grund in der Redaktion den Beinamen „Mister Duden“ ein. Aber auch seine umfassende Allgemeinbildung, sein stets kritischer und analytischer Blick auf das Geschehen um ihn herum und in der Welt sowie seine breitgefächerten Interessen machten ihn zur journalistischen Edelfeder. Das galt sowohl für die kritische Begleitung der Kommunalpolitik als auch für die Kulturberichterstattung.
Er wusste sein profundes Wissen zu vermitteln, in seinen pointierten und durchdachten Berichten, aber auch in den Gesprächen in der Redaktion, mit der Familie oder mit Freunden. Kunst, Literatur und klassische Musik, das waren seine Steckenpferde, da war er ein Kenner.
Ein Sinn für die schönen Dinge des Lebens
Und er war ein Genießer. Er hatte einen Sinn für die schönen Dinge. Ob bei den Besuchen mit seiner Frau in Sternerestaurants oder beim gemeinsamen Kochen mit den Eifeler Gourmets, denen er mehr als 20 Jahre angehörte – gutes Essen und edle Weine wusste er ebenso zu schätzen wie die gemütlichen Wanderungen durch die Natur und die vielen Reisen. Viele davon führten nach Frankreich oder Norditalien. Und auch auf den Reisen und Wanderungen mit der Familie war klar, dass nicht nur die Einkehr in ein gutes Restaurant, sondern auch der eine oder andere Museumsbesuch dazugehörten. Da durfte es auch gerne mal ein Heimatmuseum sein.
Die Redaktion wird ihrem langjährigen Kollegen ein ehrendes Andenken bewahren. Am Freitag, 14. November, verabschieden sich Familie, Freunde und Weggefährten um 14 Uhr in einem Wortgottesdienst in der Pfarrkirche St. Rochus Strempt von Dieter Ohnrich. Im Anschluss findet die Urnenbeisetzung auf dem Friedhof in Strempt statt.

