Hochwildpark KommernUnbekannte schneiden Zaun auf – 19 Tiere entkommen

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KOMmern_Zaun_aufgeschnitten

Etienne Cousin zeigt die Stelle, an der Unbekannte den Zaun des Hochwildparks eingeschnitten haben. Durch das Loch sind 19 Tiere aus dem Gehege entkommen. 17 davon konnten zurück gebracht werden.

Kommern – In den frühen Morgenstunden des 5. Februar haben unbekannte Täter den Außenzaun des Hochwildparks Rheinland in Kommern durchtrennt. Dabei schnitten sie ein Loch von 1,20 mal einem Meter in die Umfriedung und bogen sie zudem noch auf.

Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. „Wir hatten jetzt ein paar Jahr Ruhe“, berichtet Etienne Cousin, der Betriebsleiter des Hochwildparks.Im Jahr zuvor allerdings habe es fünf Vorfälle dieser Art gegeben.„Das hängt nicht mit einem Jugendstreich zusammen“, da ist sich Cousin sicher. „Die Jugendlichen interessiert das doch gar nicht“, betont Seniorchef Johann Klinkhammer.

Parkchef vermutet Tierschützer hinter der Tat

Cousin und Klinkhammer vermuten, dass Kalkül hinter der Aktionen steckt: „Das sind entweder Tierschützer oder jemand, der dem Park schaden möchte“, sagt Cousin.

Mittlerweile beläuft sich der Schaden laut dem Betreiber auf eine fünfstellige Summe. Die kommt vor allem zustande, weil durch die gezielte Öffnung des Zauns immer wieder Tiere aus dem Park entkommen.

„Das Wild bewegt sich am Zaun entlang, so ein Loch finden die sofort“, so Cousin. Und sobald das erste Tier durch das Loch raus schlüpfe, würden die anderen sofort folgen.

17 Tiere wieder eingefangen

So sind 19 Tiere bei der letzten Aktion durch das Loch entkommen. 17 davon habe man wieder einfangen können. „Wir haben dabei gut mit dem Bundesforst zusammengearbeitet, die für die Schavener Heide zuständig sind und mit den anderen ansässigen Jagdpächtern“, so Cousin.

Durch die Häufung der Vorfälle, ist der Hochwildpark mittlerweile eingespielt dabei, Tiere wieder einzufangen. So gibt es mehrere Gatter in den vier Kilometern Zaun, die das Gelände einschließen. Die sind nur dafür da, dass man die Tiere an verschiedenen Stellen wieder ins Gehege treiben kann.

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Eine andere Methoden ist das Locken mit Futter. Im Notfall müssen die Tiere betäubt und ins Gehege zurück gebracht werden. Die Betäubung ist aber überhaupt nur in Absprache mit dem zuständigen Jagdpächter möglich.

Zum Glück bekommt der Hochwildpark auch Unterstützung von den Anwohnern aus Kommern-Süd und Schaven. Sobald jemand bei einem Spaziergang ein Loch im Zaun feststelle, werde der Schaden gemeldet und die Anwohner hätten auch schon geholfen, die Tiere zurück in den Park zu bringen, berichtet Cousin.

Eine mögliche Lösung, um dem Problem Herr zu werden, wäre es, die Gehege innerhalb des Hochwildparks noch einmal zu umzäunen. Das wollen Cousin und Klinkhammer aber nicht, denn dann müsste man die normalen Gehege verkleinern.

Die Besucher, so Cousin, würden den Park aber gerade für die weitläufigen Gehege loben. Außerdem wären die Kosten für die Zaun, die mehrere Kilometer umfassen müssten, sehr hoch.

So bleibt den Parkbetreibern im Moment nur den Zaun täglich und auch nachts zu kontrollieren, in der Hoffnung, weitere Sachbeschädigungen zu verhindern.

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