Molkerei HochwaldAnsiedlung in Obergartzem ist „wie ein Sechser im Lotto“

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Spatenstich für das 30 Hektar große Gewerbegebiet Obergartzem III war im Juni 2014. Die Molkerei Hochwald wird zwei Drittel des Areals belegen.

Mechernich/Obergartzem – „Für die Stadt Mechernich ist die Ansiedlung von Hochwald in Obergartzem wie ein Sechser im Lotto.“ Auf diesen kurzen Nenner brachte CDU-Fraktionschef Peter Kronenberg am Dienstagabend den anvisierten Zuwachs von mehr als 250 Arbeitsplätzen.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung stellte Thorsten Oberschmidt, einer der beiden Geschäftsführer der Hochwald Foods GmbH, die Planung für eine Milchfabrik vor, die rund 20 Hektar des neuen Gewerbegebiets Obergartzem III in Anspruch nehmen wird.

Investition wohl in dreistelliger Millionenhöhe

Über die Kosten des Großprojekts, das im Frühjahr 2019 gestartet werden soll, schweigt man sich von Seiten des Unternehmens noch aus. Dass die Investition in dreistelliger Millionenhöhe liegen wird, dürfte jedoch ziemlich sicher sein.

Hochwald-Manager Oberschmidt ließ in Mechernich jedenfalls keinen Zweifel daran, dass man die Produktionsanlage bauen wird.

„Unser Unternehmen ist aus rund 100 Fusionen hervorgegangen, weshalb unsere Infrastruktur mittlerweile etwas betagt ist“, so Oberschmidt bei seinem Vortrag, der kurz und präzise die ehrgeizigen Pläne von Hochwald umriss.

Produktion haltbarer Milchprodukte

Bei der Suche nach einem neuen Standort für die Herstellung von haltbaren Milchprodukten hat das Unternehmen nichts dem Zufall überlassen.

Das Einzugsgebiet, aus dem der Rohstoff angeliefert wird, wurde ebenso in die Überlegungen einbezogen wie die Verkehrswege und das Angebot an Fachkräften.

Letzteres ist im Kreis hoch, allerdings sind die meisten Leute gezwungen, an die Rheinschiene zu pendeln, um ihre Brötchen zu verdienen. Thorsten Oberschmidt machte in seinem Referat deutlich, dass das Unternehmen in Zukunft um qualifizierte Mitarbeiter kämpfen müsse. Ein Standort auf halber Strecke zwischen Eifel und Köln ist in diesem Fall sicherlich nicht der schlechteste.

Viele technische Qualifikationen gefragt

Sascha Herring (FDP) fragte nach, welche Art von Qualifikationen die Mitarbeiter bei Hochwald benötigen. „Wir brauchen unter anderem Molkereitechniker, Mechaniker, Mechatroniker, Programmierer und Laboranten“, so der Hochwald-Geschäftsführer.

Man bilde auch Führungskräfte in dualem Studium aus. Insgesamt beschäftigt die Hochwald-Gruppe 1850 Mitarbeiter, davon etwa 100 Auszubildende. Schichtarbeit wird in der Milchfabrik unerlässlich sein.

Veto der Landesregierung für Prime Site

Auch die Prime Site Rhine Region, das große, noch freie Industrieareal zwischen Euskirchen und Weilerswist, war wohl ursprünglich bei Hochwald in der engeren Wahl, aber: „Die NRW-Landesregierung hat das nicht erlaubt“, berichtete Oberschmidt.

In Obergartzem werden ab 2021 rund 100 Lastwagen pro Tag Milch abliefern, etwa doppelt so viele Auslieferungsfahrzeuge werden das Werk wieder verlassen.  

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