Nach Angaben von Robert Scholten, Pressesprecher der Polizei Bonn, sind die jüngsten DNA-Untersuchungen im Mordfall Claudia Ruf noch nicht abgeschlossen. Bei den bislang ausgewerteten Spuren sei jedoch noch kein Treffer dabeigewesen. Zuletzt waren knapp 200 Männer aus dem Raum Recklinghausen um Abgabe einer DNA-Probe gebeten worden.

Ein Zeuge, der damals ein Auto mit Recklinghausener Kennzeichen gesehen haben will, hatte sich bei der Polizei gemeldet. Dadurch war nach 27 Jahren wieder Bewegung in den Fall gekommen.

Die Polizei verfolgt im Fall Claudia Ruf auch weitere Spuren

„In einem Fall haben wir einen richterlichen Beschluss umgesetzt, damit der Mann seine DNA-Probe abgibt“, so Scholten. Ein Mann hatte sich demnach geweigert, die Probe freiwillig abzugeben. In weiteren zehn Fällen werde noch versucht, die DNA von Angehörigen Verstorbener oder von Männern, die unbekannt verzogen sind, zu bekommen.

Die Auswertung der Proben dauere länger als geplant, weil die DNA-Labore der Polizei derzeit mit der Nachbearbeitung der vielen anderen „Cold Cases“ gut ausgelastet seien. Scholten ist zuversichtlich, durch die DNA-Auswertungen ein Stück weiterzukommen – selbst wenn die Spuren nicht direkt zum Täter führen. Denn auch der Ausschluss von Spuren sei wichtig. 

Mord verjährt nicht

Seit 1996 ungeklärt – Ermittlungen im Fall Claudia Ruf dauern an

Von

Benjamin Quiring und

Tom Steinicke

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Zudem gehen Scholten zufolge die Experten für Cold Cases, also Fälle, in denen es keine heiße Spur auf einen Täter gibt, auch weiteren Spuren nach. Ein kleiner Erfolg sei, dass nun zwei ehemalige Ermittler fest im Cold-Cases-Team der Bonner Polizei seien, so Scholten.

Die elfjährige Claudia Ruf war am 11. Mai 1996 aus ihrer Heimat Grevenbroich verschwunden und ermordet worden. Zwei Tage später wurde die Leiche des Mädchens auf einem Feldweg bei Euskirchen-Oberwichterich gefunden. (tom/dpa)