„Sah schon echt fies aus“„Creed 3“-Zuschauer randalierten auch in Euskirchener Kino wegen Tik-Tok-Trend

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Das Kino- und Einkaufscenter Galleria.

22.03.2023. Archivbild: Euskirchen, Kino- und Einkaufscenter Galleria.

Kino-Betreiber berichtet von Zerstörung: Der Tik-Tok Trend ist auch in Euskirchen angekommen.

Kaputte Toilettensitze, ein vermüllter Kinosaal und schockierte Mitarbeiter – auch in Euskirchen verlief der Kinostart von „Creed 3“ alles andere als reibungslos. „Es war im Grunde genau wie in anderen Städten auch“, sagt Kino-Betreiber Sebastian Arenz. „Die haben wirklich alles durch den Saal geworfen.“

Nach der ersten Vorführung hätten seine Kollegen eine Stunde lang den Saal geputzt. Bei einer ausverkauften Vorstellung seien es sonst maximal 20 Minuten. „Das sah schon echt fies aus“, berichtet auch Kollegin Franziska Karl.

Euskirchen: Tik-Tok-Trend bei „Creed 3“ sorgt für Zerstörung in Kino

Die Randalierer waren zuerst in Essen aufgefallen. Dort hatte eine Vorstellung des Films abgebrochen werden müssen, und die Polizei wurde gerufen. Später kam es zu ähnlichen Vorkommnissen in anderen Städten und Kinos. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Aktionen um einen Trend auf der Social-Media-Plattform Tik-Tok handelt. Dort war offensichtlich dazu aufgerufen worden, bei „Creed 3“ solange zu randalieren, bis die Vorführung abgebrochen werden muss.

So schlimm, dass die Polizei gerufen werden musste, sei es in Euskirchen nicht gewesen, so Arenz weiter. Aber: „Ein paar mussten wir rausschmeißen“, berichtet der 43-Jährige. Die Randale im Kinosaal habe man mit einer internen Lösung schnell in den Griff bekommen: Mitarbeiter des Kinos patrouillierten während der Vorstellung des Films in den Gängen. Das habe Wirkung gezeigt. Kostete aber. Denn er habe dafür mehr Personal einsetzen müssen als sonst, so Arenz.

Und auf den Toiletten sei trotzdem noch randaliert worden. Nach etwa fünf Tagen sei der ganze Spuk vorbei gewesen, sagt Arenz. Danach seien die Vorstellungen weniger stark besucht worden und Randalierer ferngeblieben. Der Kino-Betreiber kann den turbulenten Tagen sogar etwas Positives abringen. „Zumindest waren die Kinos mal voll.“ Das habe es in den vergangenen Monaten nicht häufig gegeben.

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